Hasenöhrl, Viktor (1834-1903), Advokat und Rechtshistoriker

Hasenöhrl Viktor, Advokat und Rechtshistoriker. * Wien, 31. 12. 1834; † Gmunden (O. Ö.), 7. 6. 1903. Sohn des k. k. Polizeidir. Friedrich H. († 1847); stud. am Wr. Schottengymn., dann an der Univ. Wien Jus, 1857 Dr.jur., Konzipient beim Wr. Hof- und Gerichtsadvokaten Dr. Sonnleitner, 1869 selbständig, 1894 i.R. H. war der letzte für Wien ernannte Advokat. Er beschäftigte sich interessehalber mit rechtsgeschichtlichen Forschungen; seine überaus wertvollen Abh. wurden größtenteils im „Archiv für österr. Geschichte“ veröffentlicht. Leider konnte H. die Geschichte des dt. Privatrechtes in Österr., dessen Darstellung bis zum Eintritt der Rezeption der fremden Rechte er als seine Lebensaufgabe angesehen hatte, nicht vollenden. Sein Nachlaß wurde von A. Luschin v. Ebengreuth herausgegeben.

W.: Über den Charakter und die Entstehungszeit des ältesten österr. Landrechtes, in: AfÖG, Bd. 36, 1866, S. 291 ff.; Deutschlands südöstliche Marken im 10., 11. und 12. Jh., ebenda, Bd. 82, 1895, S. 419 ff.; Die Beweiszutheilung im österr. Rechte des Mittelalters, in: Sbb. Wien, phil.-hist. Kl., Bd. 139, 1898; Beiträge zur Geschichte der Rechtsbildung und der Rechtsquellen in den österr. Alpenländern bis zur Rezeption des röm. Rechtes, in: AfÖG, Bd. 93, 1905, S. 249 ff.; Beiträge zur Geschichte des dt. Privatrechtes in den österr. Alpenländern, ebenda, Bd. 97, 1909, S. 1 ff.
L.: AfÖG, Bd. 93, 1905, S. 251 ff.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 201
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>