Hebra Ferdinand von, Dermatologe. * Brünn, 7. 9. 1816; † Wien, 5. 8. 1880. Vater des Folgenden. Absolv. die Gymnasialstud. in Judenburg, die sogenannten philosoph. Classen in Graz und das Medizinstud. an der Univ. Wien. 1841 Dr. med. Dann für kurze Zeit Ass. an der Lehrkanzel für Staatsarzneikunde. 1842 schrieb er als erste Arbeit eine „Geschichtliche Darstellung der größeren chirurg. Operationen mit besonderer Rücksicht auf Wattmanns Operationsmethoden“. Wurde dann Sekundararzt an der Abt. für Brustkranke unter Skoda und erhielt von ihm die Hautkranken zur speziellen Obhut überwiesen. Er erwirkte zunächst die Schaffung einer eigenen Abt. für Hautkranke, deren Leitung ihm 1845 übertragen wurde. 1848 wurde er Primararzt des Allg. Krankenhauses, 1849 ao. Prof., 1869 o. Prof. für Dermatol. an der Univ. Wien. 1877 nob., 1879 Hofrat, korr. Mitgl. der Akad. d. Wiss. in Wien und Präs. der Ges. der Ärzte. H., der ausgedehnte Studienreisen unternahm, ist der Reformator der neueren Dermatol. Er machte sich um die Beseitigung der älteren humoralpatholog. Auffassung, wonach der größere Teil der Hautaffektionen aus dem Blute stammen, respektive von gewissen Dyskrasien herrühren soll, verdient und schuf eine neue, den geläuterten experimentellen und patholog. anatom. Ergebnissen entsprechende Terminol. H. wurde durch seine Arbeit das Haupt der neueren Dermatol. und machte Wien zum Mittelpunkt des dermatolog. Stud.