Heine, Karl Wilhelm von (1838-1877), Chirurg

Heine Karl Wilhelm von, Chirurg. * Cannstatt (Württemberg), 26. 4. 1838; † ebenda, 9. 9. 1877. Stud. an den Univ. Tübingen und Würzburg, 1861 Dr.med. Unternahm dann wiss. Reisen nach Prag, Wien und Berlin. Nach kurzem Aufenthalt in Stuttgart (1862) wieder Auslandsreisen (Paris, London, Edinburgh, Glasgow, Dublin). Im dt.-dän. Krieg (1864) als Chirurg tätig. 1865 bei O. Weber Ass. an der chirurg. Klinik zu Heidelberg und Priv. Doz. für Chirurgie. Nach Webers frühzeitigem Tod prov. Leiter der Klinik. 1868 ao. Prof., 1869 o. Prof. der chirurg. Klinik an der neugegründeten med. Fak. der Univ. Innsbruck. Nach seiner Tätigkeit im dt.-franz. Krieg (1870/71) wurde ihm 1873 die Errichtung einer II. chirurg. Klinik in Prag übertragen, für die er ein Musterinst. schuf. Später Präs. des Ver. dt. Ärzte; 1876 nob. H. erwarb sich große Verdienste durch Anregung der Wasserversorgungsfrage und Verbesserung der sanitären Verhältnisse Prags.

W.: Die Schußverletzungen der unteren Extremitäten, in: Langenbecks Archiv 7, 1866; Anus praeternaturalis ilco-vaginalis, durch Enterotomie und Naht geheilt, ebenda, 11, 1869; Über Radicalbehandlung der Prostatahypertrophie, ebenda, 16, 1874; Über operative Behandlung der Pseudarthrosen, ebenda, 21, 1877; Der Hospitalbrand, in: F. Pitha-Th. Billroth, Hdb. der allg. und speziellen Chirurgie, Bd. 1, Abt. 2 A, 1869–74, S. 187 ff.
L.: Tiroler Stimmen, 1877, n. 209; Hirsch; Pagel; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 247
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