Helm, Joseph Alois von (1795-1849), Rechtswissenschaftler und Bürgermeister

Helm Joseph Alois von, Jurist. * Pawlow (Pavlov, Mähren), 1795; † Olmütz, 17. 8. 1849. 1819 Dr.jur. an der Univ. Wien. 1819 Supplent des Lehens-, Handels- und Wechselrechtes, dann des gerichtlichen Verfahrens an der Univ. Wien, 1822–49 Prof. des Österr. allg. bürgerlichen Gesetzbuches in Olmütz, 1828 Rektor, 1830 Dekan, später Dir. der jurid.-polit. Fakultät. Seit 1848 Bürgermeister der Stadt Olmütz, wo er die Gemeinderepräsentanz reorganisierte und die Haltung der gesamten Bürgerschaft beeinflußte, so daß die revolutionäre Stimmung in Olmütz keinen günstigen Boden vorfand. Er hielt während der Anwesenheit des kaiserlichen Hofes in Olmütz dem Erzh. Franz Joseph und nach dessen Thronbesteigung dem Erzh. Ferdinand Max Vorträge aus den gesamten Staats- und Rechtswiss. H., der zahlreiche jurid. Abh. in Wagners „Z. für österr. Rechtsgelehrsamkeit“ veröffentlichte, war als ausgezeichneter Fachgelehrter bekannt. 1849 nob.

W.: Über den Begriff und die Bedingungen nach dem österr. allg. bürgerlichen Gesetzbuche, in: Z. für Österr. Rechtsgelehrsamkeit, 1825, Bd. 1, S. 204; Civilrechtsfall zur Erläuterung einiger gesetzlicher Bestimmungen über uneheliche Kinder, ebenda, 1827, Bd. l, S. 273; Kritik einiger besonderen bei Auslegung der Gesetze vorkommenden Regeln, ebenda, 1828, Bd. 2, S. 253; etc. Mehrere Werke sind im „Giornale di Giurisprudenza pratica“ ins Italien. übersetzt.
L.: M. v. Stubenrauch, Bibliotheca juridica austriaca, 1847, n. 1669–78; Wurzbach; U.A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 268
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