Helm, Theodor (1843-1920), Musikkritiker und Jurist

Helm Theodor, Musikkritiker und Jurist. * Wien, 9. 4. 1843; † Wien, 23. 12. 1920. Sohn eines Arztes; früh verwaist, wurde er im Löwenburgschen Konvikt und am Schottengymn. erzogen, stud. 1861–65 an der Univ. Wien Jus und trat 1865 in den Staatsdienst. Wirkte dann am Horakschen Konservatorium (1874 ao. Doz. für Musikgeschichte, 1900 Prof.) und als Musikreferent verschiedener Ztgn. und Z. (1869–76 für das „Neue Fremdenbl.“, für die Leipziger Z. „Die Tonhalle“, seit 1868 für den „Pester Lloyd“, 1870–1905 für das „Musikal. Wochenbl.“, bis 1920 nach dessen Übernahme durch die „Neue Z. für Musik“ für das „Wr. Salonbl.“, 1884–1901 für die Wr. „Dt. Ztg.“), in denen er zahlreiche Aufsätze veröffentlichte. Redigierte 1875–1901 H. Frommes „Kalender für die musikal. Welt“, 1876–78 das bei Bösendorfer erscheinende „Illustrierte Musik-, Theater- und Literaturjournal“. Trotz der heftigen Auseinandersetzungen, die das musikal. Wien jener Zeit so sehr erregten, versuchte H. Bruckner und Brahms gleicherweise gerecht zu werden. Seine Lebenserinnerungen „50 Jahre Wr. Musikleben“ sind sehr aufschlußreich für die Zeit von 1866–1916.

W.: 50 Jahre Wr. Musikleben, in: Der Merker, Jg. 6, 1915, Jg. 21, 1920; Beethovens Streichquartette, 1885, 2. Aufl. 1910; Über die Sonatenform seit Beethoven, 1910; Mozarts Klavierkonzerte; L. v. Beethovens 7. Symphonie, erläutert, in: Der Musikführer, n. 72; etc.
L.: Neue Z. für Musik, 87, 1920, n. 1/2, S. 2 ff.; Abert; Baker; Frank-Altmann; Eisenberg; A. Bruckners Briefe, hrsg. von F. Gräflinger, 1924.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 268
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