Henschel, Gustav (1835-1895), Forstmann

Henschel Gustav, Forstmann. * Zellhof (O.Ö.), 25. 7. 1835; † Gußwerk b. Mariazell (Stmk.), 17. 3. 1895. Sohn eines Forstdir. Absolv. 1857 die Forstlehranstalt zu Eisenach in Thüringen und war bis 1859 auf den Fürst Schwarzenberg. Herrschaften Frauenstein und Wittingau mit Forsteinrichtungsarbeiten betraut. 1864 Forstkontrollor auf der Fürst Lamberg. Herrschaft Steyr, 1867 Oberförster in Molln. 1873 in Wildalpen (Oberstmk.) Forstmeister, übernahm er dort die Leitung der neubegründeten Waldbauschule, bis er 1877 an die k. k. Hochschule für Bodenkultur berufen wurde. 1884 o. Prof. für Forstschutz, Jagdbetrieb, Fischereibetrieb und Enzyklopädie der Forstwiss. Redigierte gem. mit A. v. Guttenberg (s. d.) den 6., 7. und 8. Bd. der „Allg. Enzyklopädie der gesammten Forst- und Jagdwiss.“ und bearbeitete in diesem Sammelwerk die Artikel über Entomol. und Kleinsäugetiere. H., ein bedeutender Forstwirt und Forscher, namentlich auf dem Gebiet der Entomol. und Ichthyol., wurde zur Abgabe von Gutachten in fast alle Länder der Monarchie berufen.

W.: Leitfaden zur Bestimmung schädlicher Forst- und Obstbauminsekten nach biolog. Momenten analyt. bearbeitet, 1861, 3. Aufl. mit dem Titel: Die schädlichen Forst- und Obstbauminsekten, ihre Lebensweise und Bekämpfung. Prakt. Handbuch für Forstwirte und Gärtner, 1895; Der Forstwart. Lehrbuch der wichtigsten Hilfs- und forstlichen Fachwiss. zum Selbststud. für Forstwarte, Eleven, Kleingrundbesitzer, 2 Bde., 1878–83; Prakt. Anleitung unserer Süßwasserfische nebst einem alphabet. geordneten Verzeichnisse der Synonyme, Beziehungen und gebräuchlichsten Volksnamen, 1890; Die Insektenschädlinge in Ackerland und Küchengarten, ihre Lebensweise und Bekämpfung, 1891; Die Seuche der Nonnenraupe, 1892; Die Vernichtung der Reblaus, 1892.
L.: Österr. Forst- und Jagd-Ztg. vom 29. 3. 1895; ADB 50.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 275
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>