Herbich, Franz (1791-1865), Botaniker und Militärarzt

Herbich Franz, Arzt und Botaniker. * Wien, 8. 5. 1791; † Krakau, 29. 9. 1865. Trat 1809 als Unterarzt in den Militärdienst, stud. am Josephinum und legte, seit 1814 Oberarzt, 1816 die Prüfungen für den Dr.med. ab, wurde als solcher aber erst 1818 zugelassen, da ihm noch die vorgeschriebenen Dienstjahre fehlten. 1815/16 nahm er am Krieg gegen Frankreich teil und leitete 1816 ein Feldspital in Hagenau im Elsaß. Bis 1818 war er in Wien stationiert, dann in Preßburg, von wo sein Rgt. 1820 nach Italien abging. Nach Beendigung der Kämpfe blieb H. 1821–24 in Neapel, kam anschließend als Regimentsarzt nach Wien, 1825 nach Galizien, wo er neben verschiedenen kürzeren Verwendungen 1825–31 in Tarnów, 1832–34 in Stanislau und 1834–45 in Czernowitz Dienst tat. 1845 i.R. 1856 übersiedelte er nach Krakau. Schon früh sich der Botanik widmend, legte er ein umfangreiches Herbar an und versuchte eine Flora Galiziens zu schreiben. H., der auf zahlreichen Sammelreisen die meisten Teile des Landes, viele davon botan. noch gänzlich unerschlossen, insbesondere aber die Bukowina, deren erste Spezialflora er schrieb, kennenlernte, gehört zu den Begründern der Botanik Galiziens.

W.: Additamenta ad floram Galiciae, 1831; Nachricht über den in Galizien im Sandecer Kreise befindlichen Szczawnier Gesundbrunnen, 1831 (poln. 1831); Selectus plantarum rariorum Galiciae et Bucovinae, 1836; Stirpes rariores Bucovinae, 1853; Flora der Bucovina, 1859; Über die Verbreitung der in Galizien und der Bucovina wildwachsenden Pflanzen, in: Verh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien, Bd. 11, 1861; etc. Vgl. CSP 3, 7, 10 und Gombocz I.
L.: Verh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien, Bd. 15, 1865, S. 963–74 (mit Werksverzeichnis); Zbirnyk Fiziografičnoi Komisii (Sammelschrift der physiograph. Komm.), Schewtschenko-Ges. der Wiss. 1925, H. 1, S. 27–40; P.A. Saccardo, La Botanica in Italia, in: Memorie del R. Ist. Veneto di scienze ed arti, Bd. 25, n. 4, 1895, Bd. 26, n. 6, 1901; Gombocz, Geschichte; Botanik und Zoologie in Österr.; Hirsch; Kosch, Das kath. Deutschland; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 8, 1958), S. 279
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