Hermann Albert von, Verwaltungsbeamter und Musikwissenschafter. * Weinhaus b.Wien, 5. 8. 1864; † Wien 18. 11. 1895. Sohn des Sektionschefs im Min. für Kultus und Unterricht Alois v. H. Nach Absolv. der rechts- und staatswiss. Fak. der Univ. Wien trat H. 1886 in den polit.-administrativen Staatsdienst bei der niederösterr. Statthalterei. Nach Verwendung im Landesschulrat für N.Ö. kam er 1890 in das Min. für Kultus und Unterricht, 1895 Min.-Vicesekretär. Die Bedeutung H.s liegt auf musikhist. Gebiet. Selbst Komponist, namentlich im Chor- und Kirchengesang (Schüler Böhms), hatte er die Absicht, sich ganz der Musikwiss. zu widmen und sich an der Univ. Wien für Geschichte und Ästhetik der Musik zu habilit. Nach Approbation seiner Diss. über den Hofkapellmeister Salieri starb er plötzlich vor seiner Promotion „sub auspiciis imperatoris“. H. war auch als angesehener Musikkritiker bei den Tagesztgn. „Das Vaterland“ und „Neue Freie Presse“ (hier als Mitarbeiter Hanslicks) tätig; sein Urteil galt als trefflich, durch tiefes musikhist. Wissen fundiert und vornehm stilisiert. Durch seine Vermittlung und Munifizenz ging 1891 der gesamte Nachlaß des Musikschriftstellers und Komponisten A. W. Ambros (s. d.) in den Besitz der Hofbibl. über.