Herring, Johann von (1758-1836), Großhändler und Industrieller

Herring Johann von, Großhändler und Industrieller. * Tennenlohe (Brandenburg-Ansbach), 14. 2. 1758; † Brünn, 15. 1. 1836. Trat nach der kaufmänn. Lehrzeit in den Dienst eines Nürnberger Handelshauses, in dessen Brünner Filiale er später diente, bis er 1791 selbst ein Privileg zur Errichtung einer Großhandlung in Brünn bekam. 1793 übernahm H. mit Kompagnons eine Schönfärberei sowie die Mähr. Leihbank, mit welcher das Zeitungsamt verbunden war und die er bis 1812 führte. Nachdem H. bereits 1794 eine Tuchfabrik in Křižanau gegründet hatte, errichtete er mit Hugo Franz Altgf. Salm-Reifferscheid die erste Wollspinnerei im Kaiserstaat. Gf. Salm hatte deshalb eine Reise nach England unternommen und von dort Werkführer, Maschinen und Zeichnungen mitgebracht. 1802 kam H. in den Besitz des sehr vernachlässigten Rossitzer Steinkohlenwerkes, das unter seiner Leitung für die Brünner Industrie bald von großer Bedeutung wurde. Wegen seiner vielseitigen Verdienste um die Hebung der Industrie und des Handels in Brünn wurde H. 1815 nob. und 1816 zum beisitzenden Mitgl. der k. k. Mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde ernannt.

L.: Mähr.-ständ. Brünnerztg. vom 20. 1. 1836; Mitth. der k. k. mähr.-schles. Ges. zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskde. in Brünn, Bd. 30, 1836, S. 193 ff.; Exner, Gewerbe- und Erfindungen, Bd. 1, S. 231; Slokar, S. 326; Wurzbach.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 290
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