Hilzer, Peter Ignatz (1846-1907), Glockengießer

Hilzer Peter Ignatz, Glockengießer. * Wr. Neustadt (N. Ö.), 19. 6. 1846; † ebenda, 29. 11. 1907. Übernahm 1871 die von seinem Vater Ignaz H. (* St. Bernhard b. Horn, 24. 7. 1810; † Wr. Neustadt, 25. 3. 1880) 1838 in Wr. Neustadt ursprünglich als kleine Werkstätte für Glockenguß gegründete, aber bald zu Ansehen gelangte Fa., die durch ihn weiter ausgebaut und zur bedeutendsten Glockengießerei der Monarchie wurde. Er bekam zahlreiche Aufträge aus dem Ausland, u.a. aus Ostindien, der Türkei, China und Japan. H., der wesentliche Verbesserungen auf dem Gebiet der Glockenmontierung einführte, so u. a. als erster eiserne Helme mit tiefliegender Bewegungsachse verwendete, war auch im öffentlichen Leben Wr. Neustadts tätig und als Wohltäter bekannt. Er besaß zahlreiche gewerbliche Auszeichnungen, 1887 k. k. Hofglockengießer. Die Fa., aus der bis März 1906 6650 Glocken mit einem Gewicht von 1,800.600 kg hervorgegangen sind, wurde nach H.s Tod kurze Zeit von M. Samassa aus Laibach weitergeführt, aber bald aufgelassen.

W.: Geläute: Votivkirche, Wien, 1879; Metropolitankirche Lemberg, 1899; etc. Glocke „Kaiser Franz“, Mariazell, 1891; Uhrschellen für das Neue Rathaus Wien, 1883; etc.
L.: Wr. Neustädter Nachr. vom 30. 11. 1907; Wochenausgabe des Linzer Volksbl. vom 7. 12. 1907; K. Walter, Glockenkunde, 1913, S. 772 f.; F. Oberchristl, Glockenkunde der Diözese Linz, 1941, S. 674.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 319
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