Hittmair, Anton (1858-1911), Bibliothekar

Hittmair Anton, Bibliothekar. * Mattighofen (O. Ö.), 11. 6. 1858; † Schafseitenspitze (Padastertal, Tirol), 3. 6. 1911 (abgestürzt). Sohn eines Richters, Bruder des Folgenden, Vater des Anglisten Rudolf H. (s. d.). Stud. Germanistik an der Univ. Wien, 1881 Dr.phil. Trat 1883 als Volontär in den Dienst der Univ.Bibl. Innsbruck. 1884 nach Wien versetzt, erwarb er sich durch Vorarbeiten für die Übersiedlung der Bibl. in das neue Univ.Gebäude große Verdienste und wurde von F. Grassauer (s. d.) mit der Leitung der Kanzlei betraut. 1890 kam er als Skriptor an die Studienbibl. in Salzburg — wo er die Neuaufstellung vornahm — und trat der Ges. für Salzburger Landeskunde bei. 1897 Kustos, 1903 Dir. der Univ.Bibl. Innsbruck. Auch hier führte er eine Neuaufstellung durch und legte den neuen Hauptkatalog an. H. widmete sich vor allem Fragen des Bibliothekswesens und zeichnete sich durch bedeutende organisator. Fähigkeiten aus.

W.: Die Partikel beim mittel- und neuhochdt. Sprachgebrauche, 1882; Die Verfasser anonymer Salisburgensien, in: Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde., Bd. 37, 1897, S. 237 ff., Bd. 38, 1898, S. 153 ff.; Bibl. und Pflichtexemplar, in: Mitt. der österr. Ges. für Bibliothekswesen, Jg. 5, 1901, S. 118 ff.; Bibliotheksneubauten, ebenda, Jg. 7, 1903, S. 122 ff.; Die Wr. Hofbibl. und die Pflichtexemplare, ebenda, Jg. 12, 1908, S. 57 f.; Geschichte der k. k. Univ.Bibl. zu Innsbruck, in: Z. des Ferdinandeums, H. 54, 1910, S. 3 ff.; Bibliographie des Landes Salzburg (ungedruckt); etc.
L.: M.Pr. und Wr.Ztg. vom 7. 6. 1911; Geschichte der k. k. Univ.Bibl. zu Innsbruck, in: Z. des Ferdinandeums, H. 54, 1910, S. 143 ff.; Mitt. der Ges. für Salzburger Landeskde., Jg. 51, 1911, S. 439; Z. des österr. Ver. für Bibliothekswesen, Jg. 15, 1911, S. 134 ff.; Krackowizer; Kosch, Das kath. Deutschland; Biogr. Jb. 1914.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 338
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