Hödl, Bonaventura Constantin (1776-1848), Fabrikant und Jurist

Hödl Bonaventura Constantin, Jurist und Fabrikant. * St. Gallen (Schweiz), 1776; † Graz, 10. 9. 1848. Dr.jur., Advokat; ursprünglich wohlhabend, beschäftigte er sich neben seiner Tätigkeit als Advokat mit der Erzeugung von Ziegeln und unternahm erstmalig den volkswirtschaftlich wichtigen Versuch, das Brennen der Ziegel mit heim. Braunkohle zu bewerkstelligen. 1823 konnte er mit 100 Zentnern Kohle 15.000 Ziegel brennen, während man früher für 1000 Ziegel 1 Klafter Holz benötigte. H. erzeugte farbige, glasierte Dachziegel für das Grazer Landhaus (Front zur Herrengasse) und solche mit einem von ihm erfundenen Eisenüberzug. 1820–25 stellte er in einem als Ziegelofen eingerichteten ehemaligen Lusthaus der Fürsten von Eggenberg figurale Terrakotten her, von denen einige — Satyrdoggen — auf dem Grazer Schloßberg oberhalb des Uhrturmes aufgestellt wurden. 1825 ging er in Konkurs, nachdem er das Gubernium vergeblich um Hilfe gebeten hatte.

L.: Grazer Tagespost 1888, n. 142, 144, 1892, n. 156; F. Popelka, Geschichte der Stadt Graz, Bd. 1, 1928, S. 519b, 602b; Dehio, Steiermark; Steiermärk. Landesarchiv Graz.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 349
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