Höfner, Gabriel (1842-1921), Entomologe und Musiker

Höfner Gabriel, Entomologe und Musiker. * Türnitz (N.Ö.), 16. 5. 1842; † Wolfsberg (Kärnten), 4. 3. 1921. Nach Lehrjahren bei Uhrmachern in Stein a. d. Donau und Neulengbach kam er als Gehilfe 1860 nach Klagenfurt und 1861 nach Wolfsberg, wo er sich dann selbständig machte, bald aber ganz der Musik zuwandte. 1865 stellte er eine Kapelle zusammen, für die er, der niemals regulären Musikunterricht genossen hatte, verschiedene Kompositionen, wie Tanzstücke, Männerchöre und Militärmärsche, schrieb. Für verschiedene von ihm mitbegründete musikal. Zirkel, wie z. B. ein Blasquintett und ein Streichsextett, schuf er neben Instrumentierungen eigene Kompositionen. 1891 wurde er Musiklehrer an der neugegründeten Wolfsberger Musikschule. Seine Freizeit widmete er der Schmetterlingskunde, wo er, auch hier Autodidakt, ebenfalls beachtliche Leistungen erzielte. Besonders gründlich erforschte er das Lavanttal und die Kor- und Saualpe, für welche Gebiete er über 1600 Arten nachwies, darunter einige neue, von ihm selbst beschriebene. Seine Arbeiten bilden eine der Grundlagen für die Lepidopterol. Kärntens. Durch die Raupenzucht kam er zur Botanik und erwarb sich auch hier eingehende Kenntnisse.

W.: Die Schmetterlinge des Lavantthales und der beiden Alpen „Kor- und Saualpe“, in: Jb. des naturhist. Landesmus. von Kärnten 12–26, 1876 bis 1900, Carinthia II, Jg. 93, 1903; Die Tagfalter Deutschlands, der Schweiz und Österr.-Ungarns, analyt. bearbeitet, 1879; Die Schmetterlinge Kärntens, in: Jb. des naturhist. Landesmus. von Kärnten 27–29, 1903–07, Carinthia H, Jg. 101, 1911, Jg. 105, 1915; etc.
L.: Unterkärntner Nachrichten vom 12. und 19. 3. 1921; Z. des österr. Entomologen-Ver. 6, 1921, S. 25f. (mit entomolog. Werksverzeichnis); Verh. der zoolog.-botan. Ges. in Wien 71, 1921, S. (32)–(34) mit Verzeichnis der wichtigsten entomolog. Werke; Botanik und Zoologie in Österr; D. v. Salis-Soglio, Mein Leben, Bd. 2, 1908; Das Lavanttaler Heimatbuch, 1954, S. 39 (= Heimat Österr., Jg. 1954, F. 25–29).
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 354f.
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