Högel, Hugo von (1854-1921), Jurist

Högel Hugo von, Jurist. * Wien, 21. 10. 1854; † Wien, 9. 2. 1921. Sohn des Folgenden; stud. ab 1871 Jus an der Univ. Wien, 1877 Dr.jur. Nach einem Stud.-Aufenthalt in England und Besuch von dt. und belg. Strafanstalten trat er in den Dienst der Wr. Staatsanwaltschaft und wandte sich dem Strafrecht zu. Ab 1880 beim Oberlandesgericht Graz tätig, wirkte er in Wolfsberg, Voitsberg, Friedberg, Leoben und Graz, kam 1897 von hier als LGR. nach Wien und wurde bald darauf in die legislative Abt. des Justizmin. berufen, wo er mit H. Lammasch und K. Stooß am Entwurf zu einer Strafrechtsreform arbeitete. 1903 Oberstaatsanwalt in Wien, 1912 Generalprokurator, 1915 Generalstaatsanwalt, 1918 nob., 1919 i.R. H., seit 1902 auch ao. Prof für österr. und ung. Strafrecht und Strafprozeß an der Konsularakad. in Wien, war an der Ausarbeitung der seit 1914 wirksamen Militärprozeßordnung beteiligt und entfaltete eine reiche schriftsteller. Tätigkeit auf dem Gebiete des Strafrechtes. H. machte sich um die Kriminalstatistik und um die Einführung der Strafkarten und der Strafregister verdient und trat stets gegen bedingte Strafen und Straftilgung auf.

W.: Der Betrug nach dem Strafgesetzentwurfe, in: Jurist. Bll., Jg. 24, 1895, S. 133f.; Sachbeschädigung und gemeingefährliche Handlungen nach dem Strafgesetzentwurfe, ebenda, Jg. 25, 1896, S. 361f., 373f., 385ff.; Straffälligkeit und Strafzumessung, 1897; Die Straffälligkeit der Jugendlichen, 1902; Geschichte des österr. Strafrechtes, 2 Tle., 1904/05; Teilreformen auf dem Gebiete des österr. Strafrechtes, 1908; Gesamtreform des österr. Strafrechtes, 1909; Freiheitsstrafe und Gefängniswesen in Österr. von der Theresiana bis zur Gegenwart, 1916; etc.
L.: Jurist. Bll., Jg. 50, 1921, S. 44f.; N. Österr. Biogr. 5, 1928.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 9, 1959), S. 355
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>