Höpler von Hermingen Erwein, Jurist. * Prag, 9. 5. 1868; † Wien, 21. 1. 1932. Sohn des Senatspräs. am Obersten Gerichtshof Erwein H. v. H. Stud. zuerst an der Dt. Univ. Prag, seit 1889 an der Univ. Wien Jus, 1891 Dr. jur. Er wandte sich der richterlichen Laufbahn zu, entdeckte aber bald seine besondere Begabung für die Geschäfte der Staatsanwaltschaft. In der Tätigkeit des öffentlichen Anklägers fand er nicht nur reiche Gelegenheit, seine redner. Begabung zu entfalten, sondern auch die Möglichkeit, sich in das Denken anderer Menschen einzufühlen. 1898 Staatsanwaltschafts-Substitut, wurde er nach Zwischenstationen als leitender erster Staatsanwalt in Ried i. I, Graz und Wien 1920 Generalprokurator. 1922 Priv. Doz. für Kriminol. an der Univ. Wien, 1927 tit. ao. Prof. Während seiner Tätigkeit als leitender erster Staatsanwalt in Graz (1912–16) fand er den Weg zu H. Gross (s. d.), der ihn zu wiss. Arbeit anregte. H. war nicht nur ein hervorragender Praktiker, der in der Strafrechtspflege Vorbildliches leistete, sondern auch ein angesehener Wissenschafter vor allem auf dem Gebiet der Kriminol. Darüber hinaus zeichnete er sich durch eine ungewöhnliche pädagog. Begabung aus, die seine Vorträge und Vorlesungen für jeden Hörer zum Erlebnis werden ließ.