Hoheisel, Konrad (1862-1930), Postfachmann

Hoheisel Konrad, Postfachmann. * Alt-Rothwasser (Stará Červená Voda, österr. Schlesien), 12. 11. 1862; † Wien, 15. 9. 1930. Gatte der Folgenden. Trat nach Absolv. der jurist. Stud. (1881–85) an der Univ. Wien 1886 als Postamtspraktikant bei der Wr. Postdion. ein. Mit Aufgaben des Betriebsdienstes betraut, wurde er auf Studienreisen geschickt und hielt Post- und Telegraphenlehrkurse. 1893 Postkommissär in Triest, seit 1895 im Handelsmin. für den internen Postbetriebsdienst tätig. H. wurde Oberpostinspektor, 1907 Hofrat und Vorstand der Linzer Post- und Telegraphendion. 1910 Präs. der Post- und Telegraphendion. in Wien, 1918 Sektionschef und Generaldir. für Post- und Telegraphenangelegenheiten. H. leitete die österr. Post über schwierigste Verhältnisse am Ende des Krieges zum Wiederaufbau nach der Inflation und zu einer Technisierung und Automatisierung in vorher nie gekanntem Ausmaß bis 1930. Der Ausbau des Postkraftwagenwesens, des Fernkabelnetzes mit Anschlüssen an das europ. Netz, die Einrichtung von Flugpost, Rundfunk und Bildtelegraphenverkehr fallen in seine Zeit. Es gelang ihm, der österr. Post wieder internationale Anerkennung zu sichern. Vereinfachung und Technisierung waren die Charakteristika seiner Laufbahn, die seiner Persönlichkeit aber ungewöhnliches Pflichtbewußtsein und ebensolche Arbeitsintensität. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. Ehrenbürger der Techn. Hochschule Wien.

W.: Die Vereinfachung des Postbetriebes, 1897; Die Postablagen, 1900; Die Vereinfachung der Postaufgabe und des Postanweisungsverfahrens, 1902; Stand des Ausbaues des Wr. Telephons, 1925; Erhöhung einzelner Post-, Telegraphen- und Fernsprech-Gebühren, 1926; Das Fernkabel Nürnberg-Wien, in: Europ. Fernsprechdienst, 1927, H. 3, und in: Neuer Krakauer Schreib-Kalender, 1928, S. 93 ff.
L.: N.Wr.Tagbl. und N.Fr.Pr. vom 16. 9. 1930; Dt. Verkehrs-Ztg. 54, 1930, n. 29; Dt.-Österr. Post, 23, 1930, F. 6 und 10; Unser Recht, 12, 1930, n. 13–14, 15–16; Krakauer Schreib-Kalender, 1931, S. 76ff.; Z. für Post- und Telegraphie 25, 1918, n. 13; Österr. Postrundschau, 3, 1950, H. 19; Jb. der Wr. Ges., 1929; Teil des Nachlasses im Post- und Telegraphenmus. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 389
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