Hohenegger, Ludwig (1807-1864), Geologe und Montanist

Hohenegger Ludwig, Geologe und Montanist. * Memmingen (Schwaben), 1807; † Teschen, 25. 8. 1864. Stud. an der Univ. München Jus und Kameralwiss. und besuchte dann die Bergakad. in Freiberg. 1829–31 Ing. in den Eisenwerken in Blansko, 1831–33 in Herford und 1835–36 in Nachrod (Westfalen), 1836 Leiter der Bergwerke in Wolfsberg in Kärnten, 1839 bis 1864 Dir. der Teschener Eisenwerke des Erzh. Albrecht. Durch Einführung neuer Methoden und Errichtung neuer Anlagen erreichte er eine Steigerung des Gewinnes um mehr als das Zehnfache, wozu auch beitrug, daß er die wiss. geolog. Grundlagen der Praxis dienstbar zu machen verstand. In einer 1846 gegründeten kleinen Schule erteilte er jungen Bergleuten Unterricht, mit denen er dann die schles. Nordkarpaten geolog. aufnahm. Später dehnte er seine geolog. Arbeiten auch auf das Gebiet von Krakau aus. Eine von ihm in ihrer Eigenart erkannte Gesteinsart beschrieb er als „Teschenit“. Wesentlichen Anteil hatte er am Zustandekommen der Kaschau–Oderberger Bahn, für die er die ersten Projekte ausarbeitete. Nach seinem Tode wurden seine reichhaltigen paläontolog. Smlgn. vom bayer. Staat angekauft.

W.: Geognost. Karte der Nord-Karpathen in Schlesien und der angrenzenden Theile Mährens und Galiziens nebst begleitenden Erläuterungen über die geognost. Verhältnisse der Nord-Karpathen, 1861; Geognost. Karte des ehemaligen Gebietes von Krakau mit dem südlich angrenzenden Theile von Galizien, hrsg. von C. Fallaux, in: Denkschriften Wien, math.-nat. Kl., Bd. 26, 1867; etc. Vgl. CSP 3 und 7.
L.: Jb. der Geolog. Reichsanstalt 14, 1864, S. 449–53; Jahresber. des (Werner-) Ver. zur geolog. Erforschung Mährens und Schlesiens 14, 1864, S. 6–16; Exner, Gewerbe und Erfindungen I, S. 21; Heimatjb. Ostsudetenland 4, 1957, S. 351f.; Poggendorff 3 (mit Werksverzeichnis); Wurzbach 9 und 14; ADB.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 391
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