Hohenwart, Sigismund Gf. von (1745-1825), Bischof und Naturwissenschaftler

Hohenwart Sigismund Graf von, Bischof und Naturforscher. * Cilli (Celje, Untersteiermark), 7. 6. 1745; † Linz a. d. Donau, 22. 4. 1825. Nach theolog. Stud. in Graz (1768 Priesterweihe) trat er in das Augustiner-Chorherrenstift Gurk ein und widmete sich der Seelsorge. Nach Verlegung des Domkapitels (1781) nach Klagenfurt wurde er 1784 Konsistorialrat, 1785 Domdechant und 1788–1801 bischöflicher Generalvikar. Um in Kärnten weiterhin seinen naturwiss. Stud. nachgehen zu können, lehnte er Berufungen als Bischof nach Laibach, Triest und Görz ebenso ab wie die ihm angetragene Stelle als Oberdir. des Hof-Naturalien- und Kunstkabinettes in Wien, mußte aber schließlich 1809 einer Ernennung zum Bischof von Linz Folge leisten, wo ihm die Sektenbewegung der Anhänger von Boos und Pöschel große Schwierigkeiten bereitete. 1799 war er als Mitgl. der Salmschen Expedition einer der Erstbesteiger des Kleinglockners. Seine bei der Durchforschung Kärntens und Krains angelegten reichhaltigen naturwiss. Smlgn., denen auch die von seinem Freunde F. X. Wulfen ererbten Smlgn. einverleibt waren, kamen später an das Joanneum in Graz.

W.: Physikal. Reise durch Kärnthen, in: Schriften der Ges. der naturforschenden Freunde in Berlin 6, 1785; Botan. Reisen nach einigen oberkärnthner. und benachbarten Alpen, 2 Tle., 1792 und 1812; etc.
L.: Linzer Volksbl. 1885, n. 189, 1925, n. 91; Presse vom 16. 7. 1950; Erneuerte vaterländ. Bll. für den österr. Kaiserstaat 19, 1819, S. 401–04, und Carinthia 9, 1819; Steiermärk. Z., N.F. VII/1, 1842, S. 53f.; Carinthia 43, 1853, 76, 1886; Carinthia II, 141, 1951, S. 18–20; A. Hiptmair, Geschichte des Bistums Linz, 1885; L. Guppenberger, Bibliographie des Klerus der Diözese Linz von ihrer Gründung bis auf die Gegenwart (1785–1893), 1893; Neuer Nekrolog der Dt., Jg. 3, H. 2, 1827, S. 1422–27; O. Kühlken, Das Glockner-Buch, 1956; Buchberger; Krackowizer; Poggendorff 1; Kosch, Das kath. Deutschland; Wurzbach; ADB; SBL 1.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 396f.
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