Holzhausen, Adolf (1868-1931), Verleger

Holzhausen Adolf, Verleger. * Wien, 8. 8. 1868; † Wien, 5. 6. 1931. Sohn des Verlegers Adolph H. (* Braunschweig, 3. 2. 1827; † Salzburg, 30. 9. 1892). Trat als Lehrling in das väterliche Geschäft ein, erhielt unter der Leitung seines Vaters eine besonders gründliche Ausbildung und wurde vor allem mit dem Satz oriental. Schriften vertraut. 1892 übernahm er die selbständige Leitung der Fa., deren Ausbau er sich mit großem Erfolg widmete und besonders das von seinem Vater begonnene Werk der Ausstattung seiner Offizin mit oriental. Schriften fortsetzte. Später schloß er seinem Unternehmen noch einen Verlag an, in dem hauptsächlich hist. Literatur und Kunstwerke erschienen. Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm er die Leitung des Militärgeograph. Inst. in Wien. Ihm ist es zu danken, daß wesentliche Werte des Militärgeograph. Inst. über die Wirren der ersten Nachkriegsjahre erhalten wurden. Da nach 1918 für die zahlreichen Schulbuchverleger schlechte Existenzmöglichkeiten waren, gründete er die Hölder-Pichler-Tempsky A. G., und 1923 die Kartograph. Anstalt Freytag-Berndt und Artaria A. G. H., der einen namhaften Teil seines Vermögens der Österr. Akad. d. Wiss. für den Druck vorwiegend oriental. Werke vermachte (H.-Legat), war zeitweise Vorsteher des Buchdrucker-Gremiums und Präs. des Hauptverbandes für Buchdruckereibesitzer. Bedeutender Bergsteiger in der Anbruchzeit der Führerlosen, war H. mit Diener, G. Freytag (s.d.), H. Hess (s.d.), Hossinger, Purtscheller und Spannagel in den Ostalpen erschließend tätig. Seit 1886 Mitgl. des ÖAK.

Bergfahrten (Auswahl): 1888 Silvrettagruppe: Gamshorn (1. tourist. Best. aller drei Gipfelzacken), mit Führer F. Walter aus Galtür; 1889 Berge von Bladen (Sappada): Eulenkofel (1. Best.); 1890 Hallermauern: Kesselkargrat oder „Ennstalerspitze“ (1. vollst. Begeh. des Gipfelgrates); Bosruck (1. Überschr.); 1891 Mannlwand: Gamsscharte (1. Best.); Höchster Rinnenkopf (1. Best.); Watzmann: Höchstes Watzmannkind (1. Best.); 1892 Reiter Steingebirge: Kl. Mühlsturzhorn – Mittleres Mühlsturzhorn (1. Best.) – Stadelhorn (1. Best.) Wagendrischelhorn (1. Best.) – Gr. und Kl. Häuselhorn (1. Best.). W.: Beiträge für ÖAZ, n. 243, 274, 292, 305, 332, 350, 674.
L.: Österr. Buch- und Steindrucker, Jg. 24, n. 11, 1931; Vorwärts! Z. für Buchdrucker, Jg. 65, n. 24, 1931, S. 3; Österr. Alpenztg., n. 1111, 1931, S. 192; Mitt. DÖAV, n. 7, 1931, S. 160; Der Bergsteiger, n. 10, 1931, S. 591, 592, 593: ÖAZ 1890, 1894 (Neue Touren in den Ostalpen); EOA I, III; GFX; Grundwald, n. 2316; Mitt. J. Hochenegg, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 409
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