Horak, Wenzel Emanuel (1800-1871), Musiker

Horak Wenzel Emanuel, Musiker. * Lobes b. Mscheno (Lobeč/Mšeno, Böhmen), 1. 1. 1800; † Bubentsch b. Prag (Bubeneč), 3. 9. 1871. Nachdem er von dem Lehrer J. Schubert den ersten Musikunterricht erhalten hatte, war er ab 1813 — während er das Gymn. besuchte — zuerst Sängerknabe, dann Choralist an der Niklas-Kirche auf der Prager Kleinseite. Stud. zuerst Phil., dann Jus und erhielt weiteren musikal. Unterricht von D. Weber und J. A. Wittassek. 1830 wurde er Organist der Dreifaltigkeits-Kirche, 1831/32 verdiente er sich seinen Lebensunterhalt mit privatem Musikunterricht und Lehrtätigkeit an der 1830 gegründeten Prager Orgel-Schule. 1833 war H. Organist an der Tein-Kirche, ab 1837 wirkte er als Regenschori an der Kirche Maria Schnee, 1853 bei St. Adalbert und 1859 wieder an der Tein-Kirche; 1851–53 auch leitender Dir. der Sophien-Akad. in Prag. Vielfach geehrt, u.a. Ehrenmitgl. des Mozarteums in Salzburg.

W.: Passionen für Palmsonntag und Karfreitag, a capella; 10 Instrumental-Messen, eine Pastoral-Messe und 1 Requiem für Männer-Stimmen, 1 Vokal-Messe ohne Gloria; mehrere Te deum; Chöre; Lieder; Streich-Quartett; etc. Publ.: Die Mehrdeutigkeit der Harmonien nach leichtfaßlichen aus der harmon. Progression entlehnten Grundsätzen bearbeitet, 1846 (kapitelweise auch in: Hudební Listy, 1872); Gesang-Schule für Sopran, Alt und Baß.
L.: K. Hrobsky, V. E. H., in: Česká hudba IV, 1929: A. Hnilička, Kontury vývoje hudby poklasické v Čechách (Umrisse der Entwicklung der nachklass. Musik in Böhmen), 1935; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Frank-Altmann; Riemann; Thompson; Otto 11.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 417f.
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>
Bd. <==> | |<1  <=−10<=  S. 1 =>+10=>