Hornbostel Theodor Friedrich von, Industrieller und Bankfachmann. * Wien, 29. 10. 1815; † Wien, 2. 6. 1888. Sohn des Fabrikanten Christian Georg H. (s. d.). Trat nach Absolv. des Polytechn. Inst. zu Wien in die väterliche Fa. ein, deren Leitung er nach dem Tode seines Vaters 1841 gemeinsam mit seinem Bruder Otto — der später nach H.s Ausscheiden die Fa. allein weiterführte — übernahm. H. wandte sich bald öffentlichen Aufgaben zu, bekleidete 1848 eine Reihe wichtiger Ämter und wurde schließlich von A. Frh. v. Doblhoff-Dier (s. d.) in die Regierung berufen, wo er den neugeschaffenen Posten eines Handelsmin. übernahm und sich um den ersten Entwurf zu einem provisor. Kammergesetz verdient machte. H., der nach dem Oktoberaufstand demissionierte, wurde 1849 in den Reichstag zu Kremsier gewählt. Nach Auflösung desselben widmete er sich neben seiner Fa. vor allem den wirtschaftlichen Verbänden, war 1848–52 Präs. des Niederösterr. Gewerbever., 1849–51 Präs. der Kammer für Handel, Gewerbe und Industrie in Wien. Bei Gründung der Österr. Creditanstalt 1855 wurde H. Verwaltungsrat, 1856 Dir., 1861 Hauptdir. dieser Bank, 1886 Präs. ihres Verwaltungsrates und erwarb sich in diesen Stellungen — besonders nach der Börsenkrise — große Verdienste um die österr. Geldwirtschaft. Er trat — ohne Rücksicht auf die Interessen der eigenen Familie — für den wirtschaftlichen Liberalismus ein. H., vielfach ausgezeichnet, war u. a. auch Mitbegründer der Wr. Handelsakad., Mitgl. verschiedener Ausst.-Komm., Vizepräs. der Niederösterr. Escompteges. und Verwaltungsrat der Kn. Elisabeth-Westbahn. 1860 nob.