Horsetzky von Hornthal, Ernst (1865-1943), Feldmarschalleutnant

Horsetzky von Hornthal Ernst, General. * Wien, 14. 5. 1865; † Wien, 28. 5. 1943. Bruder des Vorigen und der beiden Folgenden. Trat nach der Milit.-Unterrealschule in St. Pölten und der Milit.-Oberrealschule in Mährisch-Weißkirchen 1882 in die Theres. Milit.-Akad. ein, aus der er 1885 als Lt. zum Feldjägerbaon. 21 ausgemustert und als Baonsadj. verwendet wurde. 1889 Oblt., nach Absolv. der Kriegsschule (1889–90) 1890 bei der 25. Inf.-Truppen-Div. in Wien und dem Gen.-Stabe zugeteilt, später als Gen.-Stabsoff. zur 59 Inf.-Brigade in Czernowitz versetzt und 1893 als Hptm. definitiv beim Gen-Stabskorps. Lehrte 1894–97 allg. Kriegsgeschichte an der Theres. Milit.-Akad. wurde 1897 dem IR. 38 zur Truppendienstleistung zugeteilt und 1899 Mjr. In der Folgezeit Stabsoff. beim 13. Korpskmdo., wirkte er 1900–05 im Büro für instruktive Arbeiten und Übungen des Gen.-Stabes, wurde 1903 Obstlt., 1905 wieder zur Dienstleistung bei der Truppe (IR. 94) abkommandiert. Bis 1907 war H. Kmdt. des 1. Baons. Nahm 1906 an einer Gen.-Stabsreise teil und war im gleichen Jahre Übungsleiter der 3. Gruppe der kleinen Gen.-Stabsreise. 1906 Obst., wurde er 1907 zum Gen.-Stabschef des 12. Korps ernannt, 1911 GM und Kmdt. der 59. Inf.-Brigade, 1914 der 3. Inf.-Truppen-Div., 1915 FML, 1918 Gen. und Kmdt. des 26. Korps. H. nahm im Ersten Weltkriege bis 1916 an den Kämpfen in Galizien und Polen, sodann an den Kämpfen der Südwestfront teil. Er verfügte über hervorragende Führereigenschaften, die sich besonders in der Zeit des allg. Niederbruches bewährten, in welcher er sich große Verdienste bei den Kämpfen zwischen Brenta und Piave — den letzten Siegen der k. u. k. Armee — erwarb. H., Träger vieler Auszeichnungen, widmete sich nach Kriegsende milit.-wiss. Stud. und beriet das K. A. Wien bei der Abfassung des Werkes „Österr.-Ungarns letzter Krieg 1914–1918“.

W.: Die letzten vier Kriegswochen (24. Oktober bis 21. November 1918). Ein Beitrag zur Geschichte der Auflösung der österr.-ung. Armee, 1920; Zum Angriff der österr.-ung. 11. Armee im Mai 1916 aus Südtirol, in: Milit.-wiss. Mitt. 1934, S. 96ff.; Gen. der Inf. Liborius Ritter v. Frank, in: ÖWZ vom 8. 3. 1935; etc.
L.: ÖWZ vom 10. 5. 1935; Svoboda 2, S. 776, 3, S. 106; K. A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 2 (Lfg. 10, 1959), S. 427f.
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