Huebmer Georg, Schwemmeister. * Gosau (O.Ö.), 11. 4. 1755; † Naßwald (N. Ö.), 20. 3. 1833. Entstammte einer protestant. Bauernfamilie. War ab 1772 mit seinem Bruder Johann H. († 1799) als Holzknecht in N.Ö. tätig, trat 1776 in den Dienst der Innerberger Hauptgewerkschafts-Dion. in Eisenerz und erwarb sich dort große Verdienste in den Forsten der Herrenalpe, besonders aber durch die im Auftrag des Oberverwesamtes Reichenau 1782–83 durchgeführte Errichtung und Leitung einer Holztrift aus dem Naßwald durch das Höllental nach Hirschwang. Seines barschen Charakters wegen kam H. in Schwierigkeiten mit den Dir. der Hauptgewerkschaft, weshalb er 1805 mit Joh. Ernst Gf. v. Hoyos-Sprinzenstein (s. d.) — dessen Vater Johann Philipp er schon 1802 Pläne für die Erschließung bis dahin ungenützter Wälder vorgelegt hatte — einen Holzlieferungsvertrag abschloß. Als gräflich Hoyosscher Schwemmmeister errichtete und betrieb er auf eigene Kosten für das im Naßwald geschlagene, nach Wien zu liefernde Holz eine Triftstraße an der Naß und Schwarza, wofür er Anteil an der Verkaufssumme des Holzes hatte. 1816 erhielt er ein Triftprivileg für die Traisen. 1822 begann H. sein größtes Projekt, den 1827 vollendeten Durchstich des Gscheidsattels zur Nutzung des Neuwaldes. Durch einen Felsenstollen verband er die Quellen der Stillen Mürz mit dem schon früher als Wasserweg benützten Preinbach und erbaute zur Bringung des Holzes einen Schiffahrtskanal und zwei Holzaufzüge zu jenem Stollen. H., der weder lesen noch schreiben konnte, hat alle Berechnungen für diese vielbewunderte Leistung, die riesige Waldteile erschloß, selbst durchgeführt. In vorbildlicher Weise sorgte er für die in seinem Dienst stehenden, meist protestant. Holzarbeiter, für die und deren Familien er 1832 in der Mitte des Naßtales aus eigenen Mitteln eine Schule sowie ein Bethaus — aus dem 1861 die evang. Pfarrgemeinde Naßwald hervorging — errichten ließ und Lehrer wie Küster selbst besoldete.