Hütter Emil, Zeichner, Radierer, Lithograph und Sammler. * Wien, 14. 5. 1835; † Wien, 21. 1. 1886. Trat nach kurzer Tätigkeit in der Geroldschen Buchhandlung am Stephansplatz in den Dienst des Wr. Magistrates, wo er zuletzt die Stelle eines Kassiers bekleidete. Als Maler Autodidakt, hielt er in einer Fülle von liebevoll und naturgetreu ausgeführten Zeichnungen und Aquarellen das Stadtbild Wiens und dessen Umgebung fest. Die zahlreichen Ansichten von alten Wr. Plätzen, Kirchen und heute zum Teil nicht mehr bestehenden Häusern, die vor der Demolierung der Stadtmauern aufgenommenen Basteien und Stadttore und das Panorama von Wien sind weniger künstler. als topograph. und hist. bedeutsam. H. kopierte auch alte Ansichten Wiens, lieferte Illustrationen für hist. Werke und beschäftigte sich als Mitgl. des Ver. für Landeskde. von N.Ö. mit hist. Forschungen, indem er Materialien zur Geschichte der Stadt Wien, über den Burgfrieden der Stadt Wien, Wr. Haus- und Wahrzeichen, Wr. Kirchen und Kapellen sowie Denksäulen von N. Ö. sammelte. Die topograph. Smlg. des Hist. Mus. der Stadt Wien bewahrt mehr als vierhundert, zum Großteil aus dem Nachlaß H.s erworbene Aquarelle, Zeichnungen, Radierungen und Lithographien mit Wr. Ansichten, die Graph. Smlg. der Albertina mehrere Aquarelle (Der alte Haarmarkt 1873, Freysingergasse 1876, Peterskirche, Bauernmarkt, Augustinerbastei 1860, Albrechtsrampe 1858), die Kartensmlg. der Nationalbibl. die in den sechziger Jahren des 19. Jhs. entstandene Lithographienfolge der Wr. Stadttore neben einer Anzahl von verschiedenen Wr. Ansichten und die Fideikommissbibl. das Panorama von 1858.