Hugelmann Karl, Jurist und Historiker. * Kecskemét (Ungarn), 6. 10. 1844; † Wien, 25. 5. 1930. Sohn eines Militärarztes, Schwiegersohn des Pädagogen J. v. Hermann (s. d.). Stud. 1862–66 an der Univ. Graz Jus, 1869 Dr.jur. H. war an der Gründung des „Grazer Akadem. Turnver.“ und der nationalen, nicht farbentragenden Verbindung „Orion“ beteiligt. 1870/71 Priv. Doz. für Statistik und Staatskde. an der Univ. Graz und Mitgl. der staatswiss. und der rechtshist. Staatsprüfungskomm. Entscheidend für H.s weitere Laufbahn wurde sein Eintritt in die Statist. Zentralkomm. und die damit verbundene Übersiedlung nach Wien (1873). H., der bis zum Vizesekretär aufstieg, führte u.a. die Volksschulstatistik von 1882 und die Neuaufstellung der Fachbibl. durch, 1886–1918 wirkte er im Reichsgericht. Hofrat. Hier blieb sein Name mit der Smlg. der Erkenntnisse des Reichsgerichts verbunden. 1874–1911 war H. Mitgl. der staatswiss. Prüfungskomm., supplierte 1893–1904 die Lehrkanzel für Statistik, Verfassungs- und Verwaltungsrecht an der Techn. Hochschule und gab 1891–96 die „Österr. Z. für Verwaltung“ heraus. Juli 1921–November 1926 war H. Ersatzmitgl. des Verfassungsgerichtshofes. In seinem Hauptwerk „Die österr. Landtage im Jahre 1848“ wirkte sich die ihm kongeniale Vereinigung jurist. und hist. Gesichtspunkte ebenso günstig aus wie die dem überzeugten Katholiken stets selbstverständlich gebliebene Verschwisterung österr., landmannschaftlicher und großdt. Elemente in seiner polit. Haltung.