Hummel Johann Nep., Musiker. * Preßburg (Slowakei), 14. 11. 1778; † Weimar, 17. 10. 1837. Sohn eines Musikdir. Spielte bereits mit 4 Jahren Klavier und erhielt seine erste Ausbildung bei Mozart. Als er 10 Jahre alt war, unternahm sein Vater mit ihm eine Konzertreise durch Deutschland, Dänemark, Schottland, England und Holland; 1793 kehrte H. nach Wien zurück. Hier nahm er Unterricht bei Albrechtsberger im Kontrapunkt, bei Salieri in der Gesangskomposition, in den ästhet. Ansichten und der musikal. Phil., während ihn Haydn im Orgelspiel unterwies. H. selbst gab während seiner Lehrjahre Klavierunterricht und war bald ein gesuchter Lehrer. 1804 kam er, zweifellos auf Empfehlungen Haydns, an den fürstlich-esterház. Hof nach Eisenstadt. Obwohl H. in Eisenstadt ziemlich vielseitig beschäftigt war, widmete er sich auch der Kirchenkomposition. Seine erste Messe in B führte er bereits im Herbst 1805 zur vollkommenen Zufriedenheit des Fürsten in der Pfarrkirche in Eisenstadt unter Mitwirkung des aus fast hundert Mitgl. bestehenden Hoforchesters auf. 1811 ging er nach Wien, verpflichtete sich jedoch bereits 1816 als kgl. württemberg. Hofkapellmeister nach Stuttgart, wo er aber nur zwei Jahre blieb, da er den dauernden Intrigen nicht gewachsen war. 1819–37 wirkte er als großherzogl. Kapellmeister in Weimar. H. erwarb sich große Verdienste um Verbreitung und Verbesserung der Technik des Klavierspieles. Als Vortragskünstler überragte er alle seine Zeitgenossen, vor allem in der Improvisation.