Hunglinger, Andreas Magnus (1763-um 1830), Maler

Hunglinger Andreas Magnus, Maler. * Wien, 19. 7. 1763; † um 1830. Sohn eines Musikers; stud. seit 1771 an der Wr. Akad. d. bild. Künste (F. X. Wagenschön); er unternahm verschiedene Reisen, wirkte 1795 in Waitzen (Ungarn), 1796 als Zeichenlehrer an der Univ. Pest, bereiste 1798 Griechenland und die Türkei und hielt sich u.a. in Smyrna und Konstantinopel auf. 1799–1805 Präfekt am Wr. Theresianum, 1808–16 Zeichenmeister an dieser Anstalt, vorübergehend auch an der Oriental. Akad. in Wien. H. reiste 1814 nach Rußland, hielt sich in Moskau auf, 1821 in Lemberg, 1825 in Graz, und zeigte noch 1828 auf der Akad.-Ausst. in Wien ein „Ecce homo“. H., durch Stud. nach der Natur, nach Raffael und der Antike sowie Zeichnungen zu Kupferstichen bekannt geworden, eröffnete 1811 die erste moderne Galerie Österr. in Baden bei Wien, Seine Bilder mit oriental. Straßentypen und Genreszenen sind mehr kulturgeschichtlich als künstler. interessant.

W.: Hl. Magdalena, 1774, Stift Göttweig; Gattin und Tochter, an einer antiken Trauerhuldigung teilnehmend, Landesmus. Graz; Hl. Thekla, ehemals Stephansdom, Wien; Abb. herumgehender Krämer in Konstantinopel . . ., 1800; Mekka, die Mutter der Städte der mohammedan. Religion, 1804; Inhaltsanzeige des in Baden errichteten Gemälde- und Kupferstichkabinetts der vaterländ. Kunst für das Jahr 1811; etc.
L.: A. Boppe, Les peintres du Bosphore au XVIIIe siècle, 1911; E. K. Blümml-G. Gugitz, Von Leuten und Zeiten im alten Wien, 1922; Österr. Kunsttopographie 1, 1907, S. 461; Thieme–Becker; P. Tausig, Die erste moderne Galerie Österr. in Baden b. Wien, 1811, n. 800; Steiermärk. Landesarchiv, Hs. n. 297.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 12
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