Hynais Vojtěch (Adalbert), Maler. * Wien, 14. 12. 1854; † Prag, 21. 8. 1925. Besuchte seit 1870 die Wr. Akad. d. bild. Künste unter K. Wurzinger und A. Eisenmenger (s. d.). Im Frühjahr 1873 wurde H. Schüler Feuerbachs, der viel von ihm hielt, ihn die rahmenden Teile der zweiten Fassung vom „Gastmahl des Platon“ vollenden ließ und H.s Bemühungen um ein Italienstipendium förderte. 1874 ging H. gem. mit J. Šubic nach Rom, wohin auch Feuerbach 1877 kam. Obwohl dieser den Wunsch äußerte, H. solle die Decke in der Aula vollenden, lehnte er ab, ging nach Paris, wo er bei P. J. A. Baudry und J. L. Gérome lernte, im Louvre kopierte und sich mehr der Dekorationsmalerei und dem Interieur zuwandte. 1880 beteiligte er sich an einem Wettbewerb für den maler. Schmuck des tschech. Nationaltheaters in Prag, wirkte nun in Prag und in Paris und folgte 1894 einer Berufung an die neu organisierte Akad. d. bild. Künste in Prag. Neben Porträts – so vom Präs. der Akad., J. Hlávka (s. d.) – lieferte H. auch Entwürfe für die Porzellanmanufaktur in Sèvres, Plakat- und Diplom-Entwürfe und beschäftigte sich mit Perspektivstud. 1913 sollte er sich noch an der Ausschmückung des Festsaales der Neuen Burg in Wien beteiligen, lehnte aber ab. Vielfach geehrt, u.a. 1923 Off. der französ. Ehrenlegion, 1924 Ehrenprof. der Prager Akad. d. bild. Künste.