Jaeger von Jaxthal, Eduard (1818-1884), Ophthalmologe

Jaeger von Jaxthal Eduard, Ophthalmologe. * Wien, 25. 6. 1818; † Wien, 5. 7. 1884. Sohn des Folgenden und Enkel des Ophthalmologen Georg Joseph Beer (s. d.). Schon sehr frühzeitig von seinem Vater angeleitet, stud. er Med. an der Univ. Wien, 1844 Dr.med., wurde Ass. seines Vaters in dessen privater Augenheilanstalt, 1853 Priv. Doz. für Augenheilkde. an der Univ. Wien, 1856/57 Primararzt einer Augenabt. des Allg. Krankenhauses und Prof., 1883 nach Arlts (s. d.) Rücktritt o. Prof. der Augenheilkde. an der Univ. Wien. Einer der ersten in der prakt. Anwendung des Helmholtzschen Augenspiegels und einer der größten Ophthalmoskopiker überhaupt, pflegte J. besonders die Untersuchung im aufrechten Bilde. Sein Verdienst ist die Einführung des Augenspiegels zur objektiven Bestimmung des Brechungsvermögens und zudem die Erforschung der Krankheiten des Augenhintergrundes. Bedeutendes leistete er auch auf dem Gebiete der normalen und patholog. Anatomie des Auges, ferner der Dioptrik und der Lehre vom Glaukom. In seinen Schriftskalen (1860) baute J. eine noch heute allg. verbreitete Schriftproben-Methode zur Prüfung der Sehschwäche auf. Er war ein hervorragender Operateur von großem Geschick und besonderer Technik; seine Ärztekurse über Ophthalmoskopie und Augenoperationen genossen Weltruf. Zu seinen Schülern gehörten u.a. Mauthner, Schnabel, Klein, Hock, Adler, Dimmer.

W.: Ophthalmoskop. Hand-Atlas, mit 19 Tafeln; Über Glaukom und seine Heilung durch Iridektomie, 1858; Über die Einstellung des dioptr. Apparates im menschlichen Auge, 1861; Beitrr. zur Pathol. des Auges, mit 29 Tafeln, 1869; Der Hohlschnitt, eine neue Star-Extractions-Methode, 1873; etc.
L.: J. Hirschberg, Geschichte der Augenheilkde., Buch 3, § 1236–41, in: A. Graefe– Th. Saemisch, Hdb. der gesamten Augenheilkde., Bd. 15, Abt. 2, 1918, S. 380–98; Hirsch; Pagel; Schönbauer; Fortschritte der Med., 1884, n. 15.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 57f.
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