Jäger, Franz (1780-1839), Architekt und Kunstsammler

Jäger Franz, Architekt und Kunstsammler. * Wien 1780 (1781 ?); † Wien, 20. 12. 1839. Stammte aus einer aus Tirol eingewanderten Steinmetz- und Baumeisterfamilie, sein Vater Franz J. d. Ä. (* Wien, 19. 1. 1743; † Wien, 1809) entwarf die Pläne für das Theater an der Wien (1797), das der älteste Sohn Anton J. (* Wien, 4. 6. 1779; † Wien, 6. 5. 1865) 1797–1800 ausführte, und war führend am Ausbau von Laxenburg beteiligt. Wie der fünfte Sohn Karl J. (* 1784; † 11. 8. 1859) wurde auch Franz J. d. J. Hofsteinmetz in Wien. Zuerst in klassizist. Stile wirkend, scheint er sich nach einer Deutschlandreise 1822 ausschließlich der „Gotik“ zugewendet zu haben, galt dann als Autorität für got. Denkmäler (Gutachten für Spinnerin am Kreuz bei Wr. Neustadt 1827) und führte verschiedene Restaurierungen durch. Seine Tätigkeit als Baukünstler ist noch nicht geklärt. — Aus derselben Familie stammt der Architekt und Stadtbaumeister R. Jäger, der Erbauer der Strudlhofstiege in Wien IX.

W.: Restaurierung der Maurizkirche, Kremsier, 1836–44; etc.
L.: Familie: K. Ginhart, Wr. Kunstgeschichte, 1948; Thieme–Becker; Anton J.: R. Wagner-Rieger, Das Wr. Bürgerhaus des Barock und Klassizismus, 1957, S. 315; R. J.: H. Doderer, Die Strudlhofstiege, 1951; Lhotsky 1, S. 19, Anmerkung 133.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 11, 1961), S. 55
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