Jahn Jaroslav Jiljí, Geologe. * Pardubitz (Pardubice, Böhmen), 21. 5. 1865; † Prag, 21. 10. 1934. Stud. Naturwiss. an der tschech. Univ. Prag. 1890 Dr.phil. Nach kurzer Tätigkeit an der Realschule in Pardubitz (1890) stud. er an der Univ. Wien, wo er 1892/93 Ass. am paläontolog. Inst. war. Ab 1893 an der Geolog. Reichsanstalt in Wien tätig, folgte er 1899 einem Ruf an die neugegründete tschech. Techn. Hochschule in Brünn. 1902 Rektor, 1930 übersiedelte er nach Prag. Während seiner Tätigkeit in Wien war er auch an geolog. Aufnahmearbeiten in den Alpen beteiligt, 1911 gab er die geolog.-tekton. Übersichtskarte von Mähren und Schlesien heraus (1:300.000). Die Stratigraphie, Tektonik und Paläontol. des älteren Paläozoikums Mittelböhmens und der Kreideformation Ostböhmens waren zunächst J.s Arbeitsgebiet. Nach seiner Berufung nach Brünn wandte er sich vor allem Fragen der prakt. Geol. zu. Die Erdölgeol. der Tschechoslowakei erfuhr durch ihn, der 1918 die Aufsicht über die staatlichen Erdölfelder von Gbely übernahm, eine wesentliche Förderung. Seine Arbeiten waren auch für die weitere Aufschließung des Ostrau-Karwiner Kohlenreviers von Bedeutung. Spezielles Interesse wandte er auch der Mineralquellen- und Kurorte-Geol. zu und setzte sich für die Erhaltung und den Schutz der Karlsbader Quellen energ. ein. An den geolog. Vorarbeiten für die 1934 vollendete Frainer Talsperre im Thayatal war J. maßgeblich beteiligt. Auch an der Lösung geolog.-techn. Fragen der Stadt Brünn arbeitete er mit, so z. B. bei der Wasserleitung und Straßenpflasterung.