John, Amand (Josef) (1867-1942), Ordensangehöriger

John Amand (Josef), O.S.B., Abt. * Kreibitz (Chřibská, Böhmen), 5. 11. 1867; † Melk (N.Ö.), 5. 7. 1942. Sohn eines Kaufmannes; trat 1887 in das Benediktinerstift Melk ein, 1892 Priesterweihe, 1892–1909 in verschiedenen Pfarren in N.Ö. seelsorglich tätig, 1909 Abt von Melk. J., wirtschaftlich hervorragend begabt, ließ eine Trink- und Nutzwasserleitung, eine Kanalanlage, ein Elektrizitätswerk und neue Ökonomiegebäude errichten. Er bemühte sich um die Hebung der landwirtschaftlichen Produktion (Melker Roggen wird häufig als Stammform für Neuzüchtungen verwendet), erwarb die Kartause Gaming mit ihren Besitzungen für das Stift und gründete ein Juvenat für die Heranbildung des Nachwuchses. Unter seiner Regierung entstand die Kirche in Grillenberg bei Berndorf, — der Pfarrhof zu Fahrndorf, die Kirchen zu Weikendorf, Rohrendorf, Albersdorf, Matzendorf sowie Stift Melk (1926/27) wurden renoviert. Die Inflation, die Ertraglosigkeit der städt. Miethäuser und der Teilverlust der rumän. Güter nach dem Krieg verhinderten eine Wiederaufnahme seiner Pläne, ja sie zwangen ihn zu — oft mißverstandenen — schweren Entscheidungen, die nur dazu dienten, das Stift und seine kulturellen Einrichtungen überhaupt zu erhalten.

L.: R.P. vom 4. 11. 1927; Mitt. Stift Melk (N. Ö.).
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 124
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