John, Wilhelm (1877-1934), Historiker

John Wilhelm, Historiker. * Olmütz (Olomouc, Mähren), 1. 5. 1877; † Wien, 19. 3. 1934. Stud. an der Univ. Wien, 1901 Dr.phil., absolv. 1899–1901 das Inst. für österr. Geschichtsforschung als o. Mitgl., 1901/02 Stipendiat in Rom. 1902 an der Seite Erbens (s. d.) wiss. Hilfsarbeiter, 1903 nach dessen Abgang als Konservator Leiter (seit 1909 Dir.) des Heeresmus. im Range eines Hptm. (Art. Ing.). 1915 Obst., 1921 Gen., 1929 Hofrat. Die äußeren Daten seiner Laufbahn bezeichnen den mit seinem Namen verbundenen Aufschwung des Heeresmus. Im Ersten Weltkrieg übernahm J. schon bei Kriegsbeginn 1914 die Leitung der Kunstgruppe des Kriegspressequartiers, die ihn zur Gründung einer großen Gemäldesmlg. am Heeresmus. anregte. 1916 organisierte er auch den sonstigen Sammeldienst des Mus. im Kriege. Da 1917 das ganze große Gebäude dem Mus. überlassen wurde, gelang ihm die Aufstellung einer Gemäldegalerie, die er 1923 eröffnen konnte. Sehr erfolgreich verteidigte er nach Kriegsende die Bestände des Mus. gegen ausländ. Ansprüche.

W.: Zwei Quellen zur Geschichte der k. u. k. Armee aus dem Beginn des 19. Jhs., in: Mitt. des k.u.k. Heeresmus. II, 1903; Katalog des k.u.k. Heeresmus., gem. mit W. Erben, 4. Aufl. 1903; Hrsg.: Mitt. des k.u.k. Heeresmus. III, 1906; Katalog der Erzh. Karl-Ausst. (Wien), 1909; Der Soldat der französischen Ära, in: Erzh. Karl, der Feldherr und seine Armee, 1913; Instruktion für den Sammeldienst des k.u.k. Heeresmus., 1916; Katalog der Kriegsbildergalerie des österr. Heeresmus., 1923 (Vorwort).
L.: Wr.Ztg. vom 21. 3. und ÖWZ vom 23. 3. 1934; Z. für hist. Waffenkde. 13, N.F. 4, 1934, S. 269f.; Santifaller, n. 209; MIÖG. Erg. Bd. 17, 1954, S. 280f.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 126
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