Jungwirth Josef, Maler. * Wien, 19. 2. 1869; † Södertörns Villastad b. Stockholm, 27. 4. 1950. Sohn eines Baupoliers; begann als Porzellan- und Emailmaler bei den Meistern Zeithammel und Wurm, besuchte die Zeichenschule Hörwarter (s. d.) und 1888–98 die Akad. d. bild. Künste in Wien als Schüler von L’Allemand, Eisenmenger (s. d.) und Pochwalski. Nach kurzer Schulung bei Knirr in München machte er 1900 eine Studienreise nach Italien (Rompreis), 1901 eine Reise nach Dalmatien mit Erzh. Franz Ferdinand (s. d.). Er wurde 1902 Mitgl. der Genossenschaft bildender Künstler Wiens (Künstlerhaus), lebte 1903–05 in der Künstlerkolonie Berg b. Böheimkirchen (N.Ö.), seit 1906 in Wien, 1910 Prof. an der Akad. d. bild. Künste (1919 Spezialschule, 1921–34 Meisterschule, 1929 bis 1931 Rektor, 1934 Ehrenmitgl.). J., geschätzter Porträtist und Landschafter in einem dem Impressionismus verbundenen Stil, wurde für seine Historien- und Genrebilder mehrfach ausgezeichnet: „Heimatlied“, kleine goldene Staatsmedaille und Kaiserpreis 1905, „Stadt und Land bekränzen das Wappen Niederösterreichs“, große goldene Medaille St. Petersburg (Ausst. „Die Kinderwelt“), jetzt Hist. Mus., Wien, „Primavera“, Erzh. Karl-Ludwig-Medaille, 1907, „Eine Sitzung des niederösterr. Landtages 1908“ (mit vielen Porträts, n. ö. Landesregierung), große goldene Staatsmedaille, 1909, 1943 Großes Ehrenzeichen für Verdienste, 1944 Goethemedaille. J. unternahm Reisen nach Süd-, West- und Nordeuropa und lebte seit 1946 bei seinen Kindern in Schweden. Seine Memoiren sind ungedruckt.