Junk, Rudolf (1880-1943), Graphiker

Junk Rudolf, Graphiker. * Wien, 23. 2. 1880; † Rekawinkel (N.Ö.), 20. 12. 1943. Bruder des Folgenden. Stud. an der Univ. Wien Germanistik und kelt. Philol., 1903 Dr.phil., besuchte 1903–08 die Wr. Akad. d. bild. Künste (Spezialschule H. Leflers). Von der Malerei in Öl und Pastell ging er bald ausschließlich zur Graphik über und widmete sich vorzüglich dem Holzschnitt. Er war im Wr. Hagenbund tätig, für dessen Ausstellungskataloge er den künstler. Schmuck lieferte. Seit 1909 wirkte er in Verbindung mit der Österr. Staatsdruckerei auf dem Gebiet der künstler. Buchgestaltung, besorgte die Ausstattung von Liebhaberausgaben, entwarf Wertpapiere und Banknoten (vorwiegend in Guillochetechnik) und mehrere Serien von Briefmarken. J. pflegte auch die Gelegenheitsgraphik (Exlibris, Glückwunschkarten) und schuf, bemüht um die Reform der Typographie, die charakterist. Junk-Fraktur. Sein Hauptwerk sind die „Sechzehn kleinen Lieder von Goethe“, 1918–23, in Holz geschnitten, mit farbigen Initialen und Randleisten. 1912–18 war J. künstler. Beirat der Akad. für Musik und darstellende Kunst, 1924–43 Dir. der Graph. Lehr- und Versuchsanstalt, an der er eine Reihe bibliophiler Ausgaben veranlaßte.

L.: Furche vom 15. 2. 1947; Die Graph. Künste 31, 1908, S. 85 f.; Österr. Jb. für Exlibris und Gebrauchsgraphik 31, 1936, S. 30–45; Rundschreiben der Wr. Exlibris-Ges., 1944, n. 1; Photograph. Korrespondenz 80, 1944, S. 1–2; Bénézit 5; Thieme–Becker; Jb. der Wr. Ges. 1929.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 152
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