Kaerle, Josef (1802-1860), Theologe und Philologe

Kaerle Josef, Theologe und Philologe. * Stanzach (Tirol), 5. 3. 1802; † Wien, 25. 2. 1860. Nach dem Gymn. in Hall in Tirol absolv. K. ab 1819 die philosoph. Stud. am Innsbrucker Lyzeum, ab 1821 die theolog. am Brixner Priesterseminar. 1825 zum Priester geweiht, war er bis 1829 in der Seelsorge tätig. Anschließend stud. er am Höheren Priesterbildungsinst. zu St. Augustin und an der Univ. zu Wien Theol., wo er 1832 zum Dr.theol. promov. wurde. Seit 1832 Lehrer des alttestamentlichen Bibelstud. und der oriental. Sprachen an der theolog. Diözesanlehranstalt in Brixen, wurde er 1836 als ao. Prof. für semit. Dialekte und die sogenannte Exegese des Alten Testamentes an die theolog. Fak. der Univ. Wien berufen. Seit 1842 Notar der theolog. Fakultät, 1843, 1853 und 1858 Dekan. 1853 wurde ihm eine o. Professur ad personam verliehen. Seine hauptsächlich für den Unterrichtsgebrauch aus Codices der damaligen Hofbibl. zusammengestellten Werke galten als ausgezeichnete Lehrbücher. Im Unterricht entwickelte K. eine eigene neue Methode, welche das Sprachstud. erleichtern sollte.

W.: Chrestomathia targumico-chaldaica, 1852; Lexicon chrestomathiae targumico-chaldaicae, 1852; mehrere Artikel in der 1. Aufl. von Wetzer-Weltes Kirchenlex. (1846 ff.).
L.: Wr.Ztg. vom 29. 2. 1860; A. Wappler, Geschichte der theolog. Fak. der k.k. Univ. Wien, 1884, S. 457; Geschichte der Wr. Univ. von 1848–98, 1898, S. 76; H. Pemmer, Der Friedhof zu St. Marx in Wien, 1951, S. 78; N. Grass, Österr. Historiker-Biographien, Bd. 1, 1957, s. Reg.; Matricula (membrorum) facultatis theologicae in universitate Vindobonensi (Manuskript im U. A. Wien), S. 53; U. A. Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 12, 1962), S. 168f.
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