Kahler Eugen von, Maler. * Prag, 6. 1. 1882; † Prag, 13. 12. 1911. Aus einer österr. Industriellenfamilie stammend, besuchte K. das dt. Gymn., dann die Handelsakad. in Prag, erhielt hier von A. Jakesch den ersten Zeichenunterricht und lernte 1901–05 in München weiter (Zeichenschule Knirr, bei F. Stuck an der Akad., privat bei H. Habermann). 1905/06 in Berlin lebend, kam es 1906/07 bei einem Pariser Aufenthalt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit Delacroix, den Impressionisten, Cézanne, van Gogh und Gauguin. Eine seit dem 19. Lebensjahr aufgetretene tuberkulöse Erkrankung trieb K. in den Orient: Ägypten 1907/08 und – nach einem Brüsseler Aufenthalt 1908/09 – Tunis, Algier, Spanien 1909/10. In London, München und Prag waren ihm nur mehr wenige Jahre vergönnt, um das Ergebnis all dieser Reisen auszuwerten, die Vereinigung der streng naturalist. Arbeit mit dem Ausdruck innerer Erscheinungen in spukhaften oriental. Figurenspielen, sagenhaften Landschaften und von Arabesken durchwobenen Blumenstilleben. Als Wegbereiter des Expressionismus – dessen „Blauem Reiter“ er sich angeschlossen hatte – hat K. heute noch Bedeutung.