Kailer von Kaltenfels Karl, Admiral. * Pola (Pula, Istrien), 1862; † Wien, 28. 4. 1917. Absolv. die Marineakad. in Fiume und wurde 1880 Seekadett. 1884 Linienschiffsfähnrich, 1891 Linienschiffslt., wurde K. Adj. der Marineakad., wo er den Unterricht in der Organisation der Marine und des Heeres versah. K., der Dienstreisen nach Indien und Ostasien unternahm, war 1896/97 Kmdt. des Torpedobootes „Star“ und zeichnete sich bei der Blockade von Kreta aus. Ebenso erfolgreich war er als 1. Flaggenlt. bei der unter Gf. Montecuccoli während des Boxeraufstandes nach China entsandten österr. Eskadre, wo er sich bei der Einnahme des Forts Peitang auszeichnete. In der Folgezeit kommandierte K. den Stationär in Konstantinopel. 1903 Korvettenkapitän, 1907 Fregattenkapitän, 1910 Linienschiffskapitän, war er vorerst Gesamtdetailoff. des Schiffes „Wien“, 1905/06 und 1910/11 Stellvertreter des Chefs der Operationskanzlei der Marinesektion im Reichskriegsmin. Zur Zeit der Annexionskrise war K. Eskadrestabschef. 1911/12 Chef der Operationskanzlei der Marinesektion, 1912 Kommodore und Kmdt. der 4. schweren Div., 1913 Kontreadmiral und Stellvertreter des Marinekmdt., 1914 Vizeadmiral, wurde er 1917 – nach dem Tode Großadmiral Haus’ (s. d.) – Chef der Marinesektion, deren Geschäfte er wegen der Anwesenheit des Großadmirals bei der Flotte schon seit einiger Zeit geleitet hatte. K., Träger vieler in- und ausländ. Auszeichnungen und 1911 nob., erwarb sich große Verdienste um die Verwaltung der Kriegsmarine und regte zahlreiche wichtige techn. Neuerungen an, von denen besonders die Einführung der Funktelegraphie hervorzuheben ist.