Kalliwoda Johann Wenzel, Kapellmeister und Komponist. * Prag, 21. 2. 1801; † Karlsruhe (Baden-Württemberg), 3. 12. 1866. Am Konservatorium in Prag Schüler von D. Weber (Theorie und Komposition) und F. W. Pixis (Violinunterricht). 1815–21 erhielt er als Violinist im Prager Theaterorchester seine solist. Reife. 1822 machte K. seine erste Kunstreise nach München, wo er Karl Egon Fürst v. Fürstenberg kennenlernte, der ihn an Stelle Konradin Kreutzers als Kapellmeister engagierte. 1822–66 in dieser Stellung, hatte er Gelegenheit, als Leiter der Oper, Solist, Komponist und Lehrer in Donaueschingen seine Begabung zu zeigen. 1824–58 unternahm er auch weite Reisen durch Deutschland, Holland und in die Schweiz und konzertierte auch mit eigenen Werken. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, 1866 i.R. Von seinen Kompositionen nimmt die 1. Symphonie eine bedeutende Stellung ein, und Schumann sprach begeistert von der 4. Symphonie. Auch die Ouverturen zeigen viel melod. Erfindungsgabe. K., verheiratet mit der Sängerin Therese Brunetti (1803–91), kam aber immer mehr zur Unterhaltungsmusik. Sein Sohn Wilhelm K. (1827–93) war Komponist und Kapellmeister.