Kański Mikołaj, Politiker, Publizist und Jurist. * Dobczyce (Bez. Wieliczka, Galizien), um 1817; † Krakau, Februar 1898. Stud. an den Univ. Lemberg und Wien Jus., Dr.jur. 1850. Als Akademiker gehörte er den demokrat. Geheimorganisationen in Lemberg und Wien, als junger Literat einem Kreis von Slawophilen an und wirkte gem. mit Tschechen für die Schaffung einer poln.-tschech. regierungsfeindlichen Organisation. 1845 Agitator und revolutionärer Agent in den Lagern von Wadów und Nowy Sącz; nach Wien entsandt, wurde er bei der Rückkehr verhaftet und zu 8 Jahren Festungshaft auf dem Spielberg verurteilt. 1848 auf Grund der Amnestie entlassen, begab er sich zum konstituierenden Reichstag nach Wien und verband sich von da an mit den Kreisen der Gutsbesitzer und Legalisten; so stimmte er unter anderem auch gegen den Antrag L. Löhners, nach dem Verfassungsgesetze keiner k. Genehmigung bedürfen sollten. In seinen 1848 hrsg. Broschüren zur Lage der poln. Bauern, propagierte er Klassensolidarität und eine Bauernbefreiung, die die Interessen der adeligen Gutsherren wahren sollte. Als Anwalt wirkte er zuerst in Tarnów, dann in Krakau, wo er Präs. der Anwaltskammer wurde.