Kaplan, Rosina; geb. Gaudernak (1869-1946), Lehrerin und Schulgründerin

Kaplan Rosina, geb. Gaudernak, Pädagogin und Schulgründerin. * Wien, 25. 2. 1869; † Unterach a. Attersee (O. Ö.), 3. 2. 1946. Stiefmutter des Folgenden. Als Volksschullehrerin ausgebildet, arbeitete sie dann im Ausschuß des ersten österr. Lehrerinnenver., dem 1870 gegründeten Ver. der Lehrerinnen und Erzieherinnen Österr.; 1921–38 war sie Präs. des Ver. und Führerin im Kampf um die Gleichstellung gegenüber der männlichen Lehrerschaft; rege Mitarbeiterin an der fortschrittlichen Entwicklung des Schulwesens, hatte sie besonders Interesse für hauswirtschaftlichen Unterricht der Mädchen. Schon 1907 gründete der Ver. eine hauswirtschaftliche Lehranstalt. K. errichtete 1927 — zum großen Teil aus eigenen Mitteln — eine 3jährige höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Frauenberufe (heute städt.), wirkte mehr als 30 Jahre als Prof. und Fachvorstand an der Zentrallehranstalt für hauswirtschaftliche Frauenberufe und unterrichtete an deren Bildungsanstalt für Koch- und Haushaltungslehrerinnen die pädagog. Fächer. Vorstandsmitgl. des Bundes österr. Frauen-Ver., Leiterin seiner Schulkomm., Delegierte beim Londoner Frauenkongreß. Seit 1910 mit dem Zentralinspektor der Südbahn, Karl K., verheiratet. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u. a. Regierungsrat.

W.: Zahlreiche Aufsätze in den Z. des Bundes österr. Frauenver.
L.: Mondseer Ztg. vom 10. 3. 1946; 60 Jahre Ver. der Lehrerinnen und Erzieherinnen in Österr. Ein Beitr. zur Geschichte des Lehrerinnenstandes, 1930; Frauenbewegung, Frauenbildung und Frauenarbeit in Österr., hrsg. im Auftrag des Bundes österr. Frauenver., 1930.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 221
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