Kauer, Ferdinand (1751-1831), Komponist

Kauer Ferdinand, Komponist. * Klein-Tajax (Dyjákovičky, Mähren), 18. 1. 1751; † Wien, 13. 4. 1831. Sohn eines Lehrers; erhielt von seinem Vater den ersten musikal. Unterricht und verdiente sein Schulgeld als Organist. Stud. an der Jesuitenuniv. in Tyrnau Phil. und Med., übersiedelte dann nach Wien und lebte hier nur der Musik. K. gab Klavierunterricht, lernte bei H. Heidenreich und H. Zimmermann Kontrapunkt und war seit 1795 an mehreren Bühnen Kapellmeister und Violinist, dann Leiter einer Singschule. 1810 Kapellmeister am Theater in Graz, 1814 am Josefstädter Theater in Wien. 1826 war er noch Bratschist am Leopoldstädter Theater. K., in der Blütezeit des Wr. Singspiels wirkend, brachte es zu einer unglaublichen Produktivität mit dem Schwerpunkt auf der Bühnenmusik neben Kammermusik und Orchesterwerken. „Das Donauweibchen“ erreichte die meisten Aufführungen und die größte Verbreitung.

W.: Das Milchmädchen, 1782; Polyphem und Ulysses, 1785; Kaspar als Amor, 1786; Der unschuldige Betrug, 1790; Bastien und Bastienne, 1790; Kaspars Zögling, 1791; Die Serenade, 1792; Das Donauweibchen, 1798; Das Sternenmädchen im Meidlinger Walde,1801; Singspiele und Opern; Oratorien und Kantaten; Symphonien; Konzerte; über 20 Messen; Totenmessen; Lieder; etc. (fast alles bei der Donauüberschwemmung 1830 vernichtet). Kurzgefaßte Klavierschule für Anfänger, 1788; Singschule nach dem neuesten System der Tonkunst, 1794; etc.
L.: Neue Musikztg., 1925; K. Manschinger, F. K. Ein Beitr. zur Geschichte des Wr. Singspieles, Diss. Wien, 1929; R. Haas, Singspiel und Volksmusik, Almanach der Dt. Volksbücherei, 1926; Bernsdorf; Die Musik in Geschichte und Gegenwart; Eitner; Fétis; Frank-Altmann; Riemann; Sohlmans Musiklex., Bd. 3, 1951; Thompson; Weissenbäck; K. Weinmann, Vollständiges Verlagsverzeichnis Artaria & Comp., 1952; Nagl–Zeidler–Castle, s. Reg.; Kosch, Das kath. Deutschland; Wurzbach; ADB; Otto 14; Révai 11.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 268f.
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