Kauffung, Richard; Künstlername Kauffungen (1854-1942), Bildhauer

Kauffung Richard (Künstlername Kauffungen), Bildhauer. * Wien/Unter St. Veit, 24. 6. 1854; † Wien, 29. 9. 1942. Sohn eines Zeichenlehrers aus Hannover. Wurde im Atelier E. v. Hellmers (s. d.), mit dem er am Türkenbefreiungsdenkmal in St. Stephan arbeitete, und an der Wr. Akad. der bildenden Künste bei K. Kundmann ausgebildet. Seit 1880 selbständig, war er 1882 zur Ausführung seiner Werke für das Rudolfinum (3 Statuen) in Prag, dann mit Reisestipendium in Italien. Ab 1885 wieder in Wien. K. war für die Ausstattung kirchlicher und profaner Bauten sowohl in Wien als auch in anderen Städten und Orten der Monarchie tätig. Seit 1907 als Lehrer der Bildhauerei an der Wr. Frauenakad. tätig, 1916 Prof., später Dir. Mitgl. des Wr. Künstlerhauses seit 1887, stellte er auch in München, Berlin und Paris aus. Vielfach geehrt und ausgezeichnet. 1894 Reichelpreis, 1901 Dobnerpreis, Ehrenpreis der Stadt Wien, etc.

W.: Archimedes, Euklid, Augustinus, Chrysostomus, 4 Statuen, Univ., Wien, I., 1878; A. Ristori, R. Felix, Statuen, Burgtheater, Wien, I., um 1886; K. Josef II., Denkmal, Allg. Krankenhaus, Wien, IX., 2. Hof, 1890; Justitia et Clementia, Kuppel des Michaelertraktes, Hofburg, Wien, I., 1895; St. Franziskus Seraph., Tympanonrelief, Pfarrkirche Breitenfeld, Wien, VIII., um 1896; J. v. Radinger, Herme, vor der Techn. Hochschule, Wien, IV., 1903; G. R. Donner, Denkmal, Bronze, Wien, IV., 1904; Siebenbrunnen, Wien, V., 1904; Erzh.-Rainer-Brunnen, Wien, IV., 1904 (nur Sockel erhalten); 3 Reliefs mit 5 Kindern für den Festsaalbau der Hofburg, Wien, I., 1912 (die für die Hofburg 1916 bestellten Gruppen „Habsburg“ und „Lothringen“ nicht mehr ausgeführt); Denkmäler im Arkadenhof der Univ., Wien, I.: H. v. Bamberger, 1899, O. Kahler, 1904, H. v. Widerhofer, C. Claus, 1907, R. v. Krafft-Ebing, 1908, H. Nothnagel, J. Segen, 1910, A. Menger, 1919; etc. Denkmäler für Böhm.-Leipa (Steffen) und Temesvár (Scudier), Arbeiten für Budweis (Grabmal), Laibach, Mähr.-Ostrau, Ödenburg, Olmütz, Fiume, etc.
L.: N.Fr.Pr. vom 28. 2. 1902, 18. 5. 1905, 30. 10. 1906, 7. 7., 3. 11. und 19. 12. 1907 und 16. 3. 1910; Völk. Beobachter vom 15. 10. 1942; P. Kortz, Wien am Anfang des 20. Jh., Bd. 2, 1906; O. Guglia, Wien, 1908; Die k.k. Akad. d. bild. Künste in Wien, 1892–1917, 1917; A. Schnerich, Wiens Kirchen und Kapellen, 1921; Lhotsky 1, s. Reg.; A. Missong, Hl. Wien, 1948, S. 189; R. Schmidt, Das Wr. Künstlerhaus 1861–1951, 1951; Die christliche Kunst, 1915, S. 144; Dehio, Wien; Bodenstein; Eisenberg, Jg. 1893, Bd. 1; Kosel; Thieme–Becker; Vollmer; L. Donatin, Der Alsergrund einst und jetzt, 1904, S. 61; Allg. Kunstchronik, 1884, 8, S. 68; Ausst.-Kataloge: Wien 1888 ff., Berlin 1896, München 1897, 1901, Paris 1900; Jb. der Wr. Ges., 1929; Wer ist’s? 1928.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 269
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