Kayser, Karl Gangolf (1837-1895), Architekt

Kayser Karl Gangolf, Architekt. * Wien, 12. 2. 1837; † Wien-Inzersdorf, 2. 9. 1895. Stud. zuerst in Wien, dann in München bei J. Lange, bereiste den größten Teil Europas, Mittel- und Nordamerikas. 1864–67 als Hofarchitekt in Mexiko, wo K. Paläste in Mexiko und Chapultepec restaurierte und Pläne für die Casa Cortez entwarf. Nach der Erschießung K. Maximilians kehrte K. nach Wien zurück, wo er sich hauptsächlich der „Restaurierung“ mittelalterlicher und barocker Paläste widmete. Wenn auch heute vom denkmalpfleger. Standpunkt K.s Veränderungen an hist. Bauwerken angeprangert werden, so bieten die Gesamtschöpfungen, wie Burg Kreuzenstein für Gf. Wilczek, ein eindrucksvolles Bild des Historismus und der romant. Freude an mittelalterlicher Kunst am Ende des 19. Jh., die der wiss. Wertung dieser Epoche und dieser Stile vorangegangen sind.

W.: Arbeiten am Palais Kinsky, Wien, I., 1869; Ausbau von Burg Liechtenstein, 1873 ff.; Ausbau von Burg Kreuzenstein, 1874ff.; Vorbau und Erker am Palais Auersperg, Wien VIII., nach 1880; Umbau von Schloß Seebarn (N.Ö.), etc.
L.: Wr.Ztg. und N.Fr.Pr. vom 3. 9. 1895; P. Kortz, Wien am Anfang des 20. Jh., Bd. 2, 1906; K. Höss, Fürst Johann II. von Liechtenstein und die bildende Kunst, 1908; J. Paukert, Kreuzenstein, 1911; A. Walcher-Molthein, Burg Kreuzenstein an der Donau, 1914; Eisenberg, 1893, Bd. 1; Thieme–Becker.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 13, 1963), S. 277f.
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