Kerber, Hermann (1849-1935), Buchhändler

Kerber Hermann, Buchhändler. * Meran (Südtirol), 4. 5. 1849; † Salzburg, 6. 3. 1935. Vater des Vorigen; erlernte den Buchhandel und übernahm nach mehrjähriger Praxis die Geschäftsführung der Lausanner Buchhandlung Benda in Vevey (Schweiz). 1881 machte sich K. in Salzburg selbständig, gründete zuerst eine kleine Buch- und Kunsthandlung, erwarb aber bald die seit 1594 bestehende Duylesche Buchhandlung, baute sie in modernem Geist aus und verschaffte ihr internationalen Ruf. Ab 1900 widmete sich K. nur mehr dem Kunstverlag. Er war seit 1885 Mitgl. der Handels- und Gewerbekammer, zeitweise deren stellvertretender Vorsitzender, betätigte sich auch im Staatseisenbahnrate und im Landesverband für Fremdenverkehr. Er förderte künstler. Bildungsbestrebungen und brachte das Konzertleben Salzburgs wirtschaftlich in Gang. Als ehrenamtliches Mitgl. des Kuratoriums der Internationalen Stiftung „Mozarteum“ entfaltete K., mit den berühmtesten Dirigenten der Zeit in Verbindung tretend, eine maßgebliche Tätigkeit bei den von der Stiftung veranstalteten Musikfesten (1891, 1901, 1904, 1906, 1910). Besondere Verdienste erwarb sich K. um die Erbauung des Mozarthauses (1910–14) und um die Erwerbung von Mozarts Geburtshaus durch die Stiftung, indem er Kammersängerin L. Lehmann zur Aufbringung einer bedeutenden Summe veranlaßte. Vielfach geehrt und ausgezeichnet, u.a. Kommerzialrat.

L.: Salzburger Volksbl. vom 4. 5. 1919, 1. 12. 1930 und 6. 3. 1935; Aufzeichnungen von J. Hummel, Schriftenarchiv der Internationalen Stiftung „Mozarteum“, Salzburg.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 297
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