Khevenhüller-Metsch, Rudolf Gf. (1844-1910), Diplomat

Khevenhüller-Metsch Rudolf Graf, Diplomat. * Wien, 18. 6. 1844; † Wien, 20. 10. 1910. Trat nach Beendigung seiner Studien- und Militärzeit in den diplomat. Dienst. Ab 1867 Verwendung in Rom, Paris, Brüssel und St. Petersburg. 1879–81 Generalkonsul in Sofia, 1881 Gesandter in Belgrad. Hier konnte er bei Ausbruch des serb.-bulgar. Krieges, auf Grund seiner genauen Kenntnis der beiden Staaten, durch seine direkte Intervention auf dem Schlachtfeld von Pirot erfolgreich eingreifen. Er intervenierte auch zugunsten der Entsendung von Spitalzügen des Malteserordens, die in Belgrad und Sofia die Verwundetenpflege übernahmen. 1886 Gesandter in Brüssel, 1903 Botschafter in Paris, wo er durch seine persönliche Beliebtheit viel dazu beitrug, die durch das dt. Bündnis bedingte Verschlechterung der Beziehungen zu Frankreich zu mäßigen. Herrenhausmitgl., Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.

L.: N.Fr.Pr. vom 11. 6. 1905 und 21. 10. 1910; Wr.Ztg. vom 21. 10. 1910; R. Schlitter, R. Gf. K. nach Aufzeichnungen und Briefen, 1911; Comte de Saint-Aulaire, Confession d’un vieux diplomate, 1953; Österr. Rundschau 25, 1910, S. 270; Kosch, Das kath. Deutschland; Uhlirz 2/2; Wer ist’s? 1908.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 14, 1964), S. 316f.
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