Klemm, Josef (1821-1882), Buchhändler und Verleger

Klemm Josef, Buchhändler und Verleger. * Wr. Neustadt (N.Ö.), 24. 4. 1821; † Wien, 27. 2. 1882. Sohn eines Staatsbeamten, Vater des Folgenden; kam 1821 nach Wien, wurde Buchhändler und übernahm 1854 die Wallishaussersche Buchhandlung in Wien, Hoher Markt 543. Er entfaltete eine eigene Verlagstätigkeit und war u. a. 1855–65 Hrsg. der „Monatsschrift für Theater und Musik“ (Nachfolge von Bäuerles Theaterztg. 1806ff.), 1854 der Ws. „Der Salon“ (2. Jg.), 1858–82 von „A. Hugos Jagdzeitung“. K. trat während der Revolution 1848 am 13. März als einer der 12 frei gewählten Repräsentanten hervor, war 1861–74 Gemeinderat (Liberaler) in Wien, wo er 1870 die Enquête für die Erhaltung des Wienerwaldes leitete (Freund J. Schöffels, der im Landtag, und F. Kürnbergers, der in der Presse denselben Kampf führte). Er war 1870–78 niederösterr. Landtagsabg., außerdem Genossenschaftsvorsteher der Buchhändler, Mitbegründer der Schriftstellervereinigung „Concordia“ und Förderer des Turnwesens. Auf sein Eintreten geht auch die Einführung der Litfaßsäule in Wien zurück. Seine Gattin Johanna, geb. Fessl, war eine entfernte Verwandte Beethovens.

L.: Wurzbach 12, 31, 39; H. Reschauer, Das Jahr 1848. Geschichte der Wr. Revolution. 1872, 1, S. 208; F. Graeffer, Kleine Wr. Memoiren und Wr. Dosenstücke, 1918 (Neuausgabe), 1, S. 525, Anm. 657; M. Bermann-F. Evenbach, Die neuen Väter der Großkommune Wien, 1861, S. 43, 45.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 396
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