Klier, Jakob (1790-1868), Hortologe

Klier Jakob, Hortologe. * Wien, 13. 8. 1790; † Wien, 5. 6. 1868. Trat nach erfolgter Normalschulbildung in den Staatsdienst ein, wo er in den verschiedensten Verwendungen des Kassenwesens diente, zuletzt als Adjunkt bei der allg. Staatsschuldendion. Seit frühester Jugend als prakt. Botaniker tätig, betrieb er insbesondere die Blumenzucht, für deren Zwecke er die künstliche Befruchtung wieder einführte. Seinen Bemühungen ist es zu danken, daß Pelargonien und Päonien in Österr. heim. wurden. Von bahnbrechender Bedeutung aber war die erstmalige Anwendung der Vitriolsprengung auf Pflanzenkulturen. Die von K. seit 1822 im Garten des Apothekers Anton Rochleder (in Wien III.) veranstalteten Blumenausst. bildeten besondere Anziehungspunkte für das vormärzliche Wien. K. ist auch mehrmals als botan.-hortolog. Schriftsteller und Vortragender hervorgetreten, war Gründungsmitgl., 1866/67 Generalsekretär und 1839–42 und 1856–68 Verwaltungsrat der k.k. Gartenbauges. und Ehrenmitgl. zahlreicher hortolog. Ges. des In- und Auslandes.

W.: Neue Arten von Pelargonien dt. Ursprungs, gem. mit L. Trattinik, 6 Bde., 1825–34; Beitr. zur Gewächshaus- und Zimmergärtnerei, 1826; zahlreiche Beitrr. in den Verhh. der k.k. Gartenbauges., 1840 ff. (tw. unter dem Ps. „Farmer“).
L.: Vaterland, 1868, n. 135; A. Burgerstein, Die k. k. Gartenbauges. in Wien 1837–1907, 1907, S. 16 ff.; Wurzbach.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 403f.
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