Klinkosch, Josef Carl von (1822-1888), Silberschmied

Klinkosch Josef Carl von, Silberschmied. * Wien, 28. 2. 1822; † Wien, 8. 6. 1888. Sohn des Vorigen. Übernahm 1851 die techn. Leitung der väterlichen Fa., deren kommerzielle Geschäfte St. Mayerhofer führte. K. begann mit der Erzeugung von Chinasilberwaren, beschäftigte ausländ. Künstler mit Entwürfen und nahm verschiedene Techniken der Silberbearbeitung, die in Vergessenheit geraten waren wieder auf, wodurch die Fa. auch im Ausland zu hohem Ansehen gelangte. Die von Schweden und Norwegen mit Stipendien nach dem Ausland geschickten Silberschmiede wurden durch ihre Regierungen verpflichtet, zeitweise in K.s Fa. zu arbeiten. K., ab 1869 Alleininhaber und 1880 nob., war auch Kunstsammler und hinterließ eine große Anzahl wertvoller Gemälde, Zeichnungen, Kupferstiche und Antiquitäten, die 1889 versteigert wurden. Die Fa. hatte er schon 1885 an seine Söhne Isidor Josef Carl K. (1852–1914), der auch Dir. der Ersten Österreichischen Sparkasse war, und Arthur Carl K. (1854–99) übergeben, unter welchen sie eine neuerliche Umgestaltung erfuhr und durch die Aufnahme der Besteckerzeugung mittels Maschinenarbeit zur Senkung des Imports aus Deutschland, Belgien und Frankreich beitrug. 1918 ging sie aus dem Besitz der Familie in den einer AG über, deren Präs. A. Krupp, der verständnisvolle Förderer des Kunstgewerbes, wurde.

L.: Thieme–Becker; Die Industrie Österr., 1898; Exner, Gewerbe und Erfindungen 1, S. 364; Großind. Österr., Bd. 2, S. 398 f.; Slokar, S. 503; W. Pauker, Der neue Leopoldischrein des Stiftes Klosterneuburg, 1936, S. 40 f.; R. Feuchtmüller — W. Mrazek, Kunst in Österr. 1860–1918, 1964, S. 95, 120; Mitt. H. Riss, Wien.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 412
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