Kloepfer, Hans (1867-1944), Schriftsteller, Heimatforscher und ArztKloepfer Hans, Dichter, Heimatforscher und Mediziner. * Eibiswald (Stmk.), 18. 8. 1867; † Köflach (Stmk.), 27. 6. 1944. Sohn eines aus Schwaben eingewanderten Arztes und einer Lehrerstochter aus Stmk.; stud. an der Univ. Graz Med., 1891 Dr.med. und wirkte 1894–1944 als prakt. Arzt (Werksarzt) in Köflach. K., Lyriker und Erzähler, war nach Rosegger und Stelzhamer der bedeutendste österr. Mundartdichter. Er dachte und fühlte wie das Landvolk, in dessen Sprache er dichtete; auch wo er hochdt. schrieb, blieb er das einfache Naturkind. Die erzählenden Werke vereinigen Mundart und Schriftsprache mit starker landschaftlicher Bindung und regem Geschichtsbewußtsein. Die Selbstdarstellung „Aus dem Bilderbuche meines Lebens“ ist auch kulturgeschichtlich wertvoll. Dr.phil. h. c. der Univ. Graz, Mozartpreis 1939.
W.: Vom Kainachboden (Erzählungen), 1912, 3. Aufl. 1924; Aus dem Sulmtale (Erzählungen), 1922; Gedichte, 1924, 2. Aufl. 1931; Gedichte in steir. Mundart, 1924, 3. Aufl. 1933; Steir. Bilderbuch (Erzählungen), 1930; Aus alter Zeit. Steir. Geschichten, 1933; Neue Gedichte in steir. Mundart 1935; Aus dem Bilderbuche meines Lebens, 1936; Erntedank (Auslese), 1939; Aus der Franzosenzeit (Erzählungen), 1940; Ges. Werke, 5 Bde., 1936–37, ergänzt aus dem Nachlaß, 1949.
L.: Tagespost (Graz) vom 27. 6. 1965; Bll. für Heimatkde., hrsg. vom Hist. Verein für Stmk., Jg. 5, 1927, n. 4, S. 49 f., Jg. 38, 1964, H. 2/3, S. 81ff.; Kindermann-Dietrich; Kosch; Kürschner; Nagl–Zeidler–Castle, s. Reg.; N. Langer, Die dt. Dichtung seit dem Weltkrieg, o. J., s. Reg.; ders., Dichter aus Österr., F. 2, 1957, S. 70 ff.
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 3 (Lfg. 15, 1965), S. 418